ASIEN/NORDKOREA - Seit zehn Jahren hilft Caritas Hongkong Kindern, Frauen und besonders schwachen Bevölkerungsteilen in Nordkorea im Rahmen von Programmen zur Bekämpfung von Hunger und Armut

Montag, 7 März 2005

Hongkong (Fidesdienst) - Im Jahr 1995 besuchte die Leiterin der Abteilung für internationale Projekte in Hongkong, Frau Kathi Zellweger, erstmals Nordkorea. Damit begann die humanitäre Tätigkeit des katholischen Hilfswerks in dem asiatischen Land, wo Frau Zellweger zunächst in Absprache mit den zuständigen nordkoreanischen Behörden vor Ort die Regionen des Landes besuchte, in denen Hilfsprogramme besonders notwendig waren. Die Regierung in Pjöngjang hatte erst kurz zuvor die Grenzen geöffnet, nachdem das Land von einer großen Hungersnot betroffen war, so dass Nichtregierungsorganisationen erste Nothilfen für die betroffenen Menschen auf den Weg bringen konnten. Caritas gehörte damals zu den ersten Hilfsorganisationen, die jenseits des 38. Breitengrades tätig wurden und hat seither Programme im Umfang von insgesamt 27 Millionen Dollar umgesetzt. Heute, zehn Jahre nach dem ersten Besuch und nach rund 50 weiteren Missionen von Frau Zellweger in Nordkorea, wird die Caritas von den nordkoreanischen Behörden geschätzt für ihr humanitäres Engagement und für die seriöse Arbeitsweise bei der Unterstützung von Waisen, Frauen und älteren Menschen sowie bei der Durchführung von Entwicklungsprojekten im Gesundheitswesen und in der Landwirtschaft.
Bei ihrem jüngsten Besuch in Nordkorea vom 1. bis 8. März wurde Frau Zellweger vom Generalsekretär von ‚Caritas Internationalis’, Duncan Mac Laren, begleitet, der in einem Schreiben, das dem Fidesdienst vorliegt, erklärt: „Seit meinem letzten Besuch in dem Land konnte ich mehrere positive Veränderungen beobachten: die Wirtschaft des Landes ist aktiver geworden und es gibt einen Aufschwung bei der Geschäftstätigkeit, doch zwischen den Besitzenden und den Besitzlosen gibt es große Unterschiede. Während die Hilfsprogramme der Caritas auf der einen Seite positive Auswirkungen hatten, gibt es auf der anderen Seite immer noch viele bedürftige Menschen.“
Die beiden Caritas-Vertreter trafen sich auch zu Gesprächen mit Beamten des „Flood and Damage Rehabilitation Committee“ der nordkoreanischen Regierung und besuchten die Provinz Hamgyong an der Ostküste Nordkoreas, wo die Caritas Hunderttausende Kinder, darunter vor allem Waisenkinder, betreut und die Einwohner beim Aufbau von Kooperativen zur Entwicklung der landwirtschaftlichen Tätigkeit unterstützt oder Projekte im Gesundheitswesen durchführt.
Wie Duncan Mac Laren in seinem Bericht mitteilt, „riskieren immer noch über 6,5 Millionen Menschen die Hungersnot“. „Diese Menschen haben nicht das Notwendigste zum Überleben und sind vollkommen von humanitären Hilfen abhängig. Aus diesem Grund kann Nordkorea sich nicht selbst überlassen werden. Die humanitären Hilfsprogramme der Caritas sind ein vorbildliches Beispiel für humanitären Einsatz unabhängig von politischer Manipulation. Ich danke den 30 Mitarbeitern der Konföderation der Caritas und den anderen christlichen und nichtkirchlichen Projektpartnern, die die Hilfsprogramme der Caritas in Nordkorea unterstützen.“
In ihrem Spendenaufruf 2004 bat Caritas Hongkong um Hilfsmittel im Umfang von 2,5 Millionen Dollar, in Kürze soll ein neuer Spendenaufruf 2005 im selben Umfang lanciert werden. (PA) (Fidesdienst, 07/03/2005 - 39 Zeilen, 455 Worte)


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