AFRIKA/SIERRA LEONE - „Die Krankheit von Papst Johannes Paul II. führt im Land zu einer allgemeinen Debatte über den Wert des Lebens und die Rolle älterer Menschen“, so ein Missionar aus Sierra Leone, wo bis in die 60er Jahre Kinder die an Poliomyelitis erkrankten als „Kinder des Teufels“ bezeichnet wurden

Donnerstag, 3 März 2005

Freetowen (Fidesdienst) - „Die Krankheit des Papstes ist für uns Anlass zur Diskussion über den Wert des Menschenlebens. Diese Debatte beschäftigt gegenwärtig auch unsere Jugend- und Kindergruppen, die sich dem Vater in dieser Zeit der Prüfung sehr verbunden fühlen.“, so der italienische Xaverinaer Missionar Pater Eugenio Montesi, der in Sierra Leone mit Kindern arbeitet, die sich in Schwierigkeiten befinden. „In Sierra Leone werden die Nachrichten, die die Medien zum Gesundheitszustand von Papst Johannes Paul II. übertragen, von allen mit großem Interesse verfolgt“, so Pater Montesi.
„In den Pfarrgemeinden beten die Gläubigen ununterbrochen für die Genesung des Papstes. Die Krankheit des Papstes hat im Land zu einer allgemeinen Debatte über den Wert des Lebens und die Rolle älterer Menschen in einer vorwiegend jungen Gesellschaft geführt. Es entsteht ein Bewusstsein von der Würde aller Menschen und davon, dass jeder in der Lage ist, seinen Beitrag zu leisten, auch wenn er krank und nicht mehr jung ist“.
„Wir als Missionare freuen uns über das Entstehen eines solchen Bewusstseins, denn es bedeutet, dass unser Samen fruchtbaren Boden gefunden hat in einem Land, in dem Kinder, die an Kinderlähmung erkrankten bis in die 60er Jahre als „Kinder des Teufels“ bezeichnet wurden. Heute werden auch diese Menschen nicht mehr ausgegrenzt und haben ihren Platz in der Gesellschaft gefunden. (LM) (Fidesdienst, 03/03/2005 - 22 Zeilen, 258 Worte)


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