ASIEN/MALAYSIA - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen schützt Flüchtlinge vor Übergriffen im Rahmen der umfassenden Regierungsmaßnahmen gegen illegale Einwanderung

Mittwoch, 2 März 2005

Kuala Lumpur (Fidesdienst) - Nach Schätzungen der Regierung halten sich in Malaysia rund 400.000 illegale Einwanderer auf, die vorwiegend aus Myanmar, Kambodscha oder der indonesischen Provinz Aceh kommen und vor allem in den Industriebetrieben des Landes beschäftigt werden. Nun will die malaiische Regierung entschieden gegen diese illegale Einwanderung vorgehen: aus diesem Grund wurden insgesamt rund eine halbe Million Polizeibeamte und freiwillige Helfer aus anderen Bereichen in einer Sondereinheit namens „Ikatan Relawan Rakyat (kurz „Rela“) zusammengefasst, die gegen illegale Einwanderer ermitteln sollen.
Im Rahmen der Regierungsmaßnahmen riskiert auch ein Teil der Einwanderer die Festnahme, die dem Schutz des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) genießen: aus diesem Grund betreuen die Mitarbeiter des Hilfswerks der Vereinten Nationen insbesondere Flüchtlinge und Asylsuchende, für die eine Sonderberatungsstelle mit drei durchgehend besetzten Telefonanschlüssen eingerichtet wurde. Unterdessen versicherte die malaiische Regierung, dass die vom Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen betreuten Zuwanderer nicht von den Maßnahmen betroffen sein werden.
Dies scheint sich auch zu bestätigen, nachdem die zuständigen Mitarbeiter der Operation „Rela“ alle Zuwanderer, die sich im Besitz von UNHCR-Dokumenten befinden freigelassen hat. Insgesamt wurden nach Angaben des UN-Büros 29 Menschen festgenommen, die vom UNHCR betreut werden. Mitarbeiter des Flüchtlingshochkommissariats befinden sich bereits vor Ort, um eine Ausweisung dieser Personen zu verhindern.
Unterdessen halten sich rund 300 Menschen vor dem Büro der Vereinten Nationen in Kuala Lumpur auf, wo sie um Unterstützung beim Erhalt einer Genehmigung für einen weiteren Aufenthalt in Malaysia hoffen. Die Mitarbeiter des UNHCR registrieren die Asylsuchenden und beraten sie im Rahmen von persönlichen Gesprächen. In Malaysia ist das UNHCR für insgesamt 35.000 Menschen zuständig, darunter Angehörige indigener Völker aus Myanmar sowie Flüchtlinge aus der indonesischen Provinz Aceh und aus anderen Ländern. (PA) (Fidesdienst, 02/03/2005 - 29 Zeilen, 289 Worte)


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