AFRIKA/MADAGASKAR - AUS DER HÖLLE AM STADTRAND IN DAS PARADIES DES URWALDS: EIN PROGRAMM FÜR DIE BESITZLOSEN VON ANTANANARIVO VON P: JAQUES TRONCHON

Mittwoch, 16 Juli 2003

Antananarivo (Fidesdienst) – Jedes Jahr kommen tausende Bauern aus den ländlichen Gebieten auf der Suche nach einem Arbeitsplatz nach Antananarivo, die Hauptstadt Madagaskars. Die meisten sind infolge der Trockenheit, von der vor allem die südlichen Landesteile betroffen sind, verarmt. Diese Land- und Besitzlosen leben in den Hüttensiedlungen in den Stadtrandgebieten und die Hoffnung auf einen Arbeitsplatz entpuppt sich oft als Illusion.
Angesichts dieser Situation hat der Franziskanerpater Jaques Tronchon vor 10 Jahren ein Projekt in die Wege geleitet, mit dem er die Eingliederung dieser Menschen in die Gesellschaft fördern will. Im Rahmen des Hilfsprogramms erhalten die Familien aus den Hüttensiedlungen nach dreijähriger Ausbildung ein kleines vom Staat zur Verfügung gestelltes Stück Land in einem 15.000 Hektar großen Urwaldgebiet in der Nähe von Antananarivo. Etwa 15 bis 20 Familien schließen sich zu einer kleinen Dorfgemeinschaft zusammen und bewirtschaften Reisfelder oder betreiben Viehzucht.
Für die Dorfgemeinschaften steht einem Ärztezentrum, einem technischen Labor, einer Schule und eine Kirche zur Verfügung. Außerdem wurden Brunnen gebaut, die die Wasserversorgung gewährleisten, während Sonnenpanele für saubere und billige Stromherstellung sorgen.
Das Projekt von Pater Tronchon wird von der „Associazione Raoul-Follerau“ unterstützt: es entspricht den Kriterien und dem Wunsch des Gründers dieser Organisation, der arme Menschen von ihrem Leid befreien wollte. Die dabei erzielten Resultate sprechen für sich: Familien wurden wieder zusammengeführt, für Interessierte wird eine Berufsausbildung angeboten, besitzlose Menschen haben eine Wohnung und die Möglichkeit zu arbeiten.
Pater Tronchon möchte in dem Dorf auch ein Klarissinnen-Kloster eröffnen, denn er ist der Ansicht: „Die Kirche ist erst dort wirkliche eingeführt, wo es auch einen kontemplativen Orden gibt!“
Initiativen dieser Art sind heute besonders wichtig, da die Hüttensiedlungen am Stadtrand von Antananarivo abgerissen werden sollen. (LM) (Fidesdienst – 30 Zeilen, 298 Worte)


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