ASIEN/SIBIRIEN - Die Mission in Sibirien mit dem Charisma von Don Luigi Giussani. Die Erfahrung von Pfarrer Francesco Bertolina, Missionar der Bruderschaft „St. Carlo Borromeo“

Donnerstag, 24 Februar 2005

Rom (Fidesdienst) - P. Francesco Bertolina ist Missionar der Bruderschaft „St. Carlo Borromeo“. Seit zehn Jahren arbeitet er in der Mission in Novosibirsk (Sibirien). Seine Berufung fand in der Begegnung mit Don Luigi Giussani, dem Gründer der kirchlichen Bewegung „Comunione e Liberazione“ ihren Höhepunkt. In Sibirien verkündet Pfarrer Francesco das Evangelium in den kleinen Dörfern in der Umgebung von Novosibirsk und in Dörfern die von der sibirischen Hauptstadt hunderte von Kilometern entfernt sind. Oft unternimmt der dafür lange, schwierige und mühsame Reisen, doch er lässt sich dabei nicht entmutigen, denn er ist davon überzeugt, dass er dies im Auftrag des Herrn tut. Es folgt ein Ausschnitt aus dem Tagebuch, dass P. Francesco jeden Tag gewissenhaft führt. Es ist der gewissenhafte Bericht eines Missionars der Bewegung „Comunione e Liberazione“, der das Evangelium in einer der einsamsten Gegenden der Welt verkündet.
„In diesen Tagen erinnere ich mich auf meiner Reise zwischen Polovinnoje und Krasnzjorsk, wo ich mich mit Menschen treffe, die die Taufe oder die Firmung empfangen, an die Worte von Pater Pio: „Für diese Menschen muss man wie eine Mutter sein“.
Letzte Woche sprach ich in einem Dorf mit einer russischen Großmutter, die als kleines Mädchen getauft wurde. Bevor sie nach Novosibirsk kam, lebte sie in Kasachstan, wo sie als Beamtin arbeitete. Mit ihr habe ich eine Katechese begonnen, weil sie nun alle Sakramente der katholischen Kirche empfangen will. Vor wenigen Tagen kam sie erstmals zur Beichte. Es ist beeindruckend, wie diese Frau geistig frisch und aufnahmefähig ist. Sie hat eine Tochter, die vor vielen Jahren vergewaltigt wurde und nun keine Kinder bekommen kann. Eines Tages fand sie auf dem Weg zur Arbeit ein kleines Paket in Lumpen gewickelt, das am Straßenrand lag, dem sie sich neugierig näherte. In den Lumpen fand sie ein kleines Mädchen und einen Zettel auf dem stand: ‚Seid mit eurem Urteil nicht zu streng’. Sie adoptierte das kleine Mädchen und betrachtete es als ein Geschenk Gottes. Heute nimmt diese ‚Findelkind’ regelmäßig an den Gottesdiensten unserer Gemeinde teil. Für diese Menschen müssen wir wie eine Mutter sein“. (PLR) (Fidesdienst, 24/02/2004 - 28 Zeilen, 362 Worte)


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