VATIKAN - „Lebensqualität und Ethik im Gesundheitswesen, zwei äußerst aktuelle und prägnante Konzepte“: XI. Generalversammlung der Päpstlichen Akademie für das Leben. Die „Gesundheit als Religion“.

Freitag, 18 Februar 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Im Presseamt des Heiligen Stuhls wurde am gestrigen, 17. Februar, im Rahmen einer Pressekonferenz das Programm und die Inhalte der Generalversammlung der Päpstlichen Akademie für das Leben zum Thema „Lebensqualität und Ethik im Gesundheitswesen“ vorgestellt, die vom 21. bis 23. Februar in der Neuen Synodenaula tagen wird.
Vorgestellt wurde das Programm von Erzbischof Elio Sgreccia, erstmals im Amt des Präsidenten der Päpstlichen Akademie für das Leben, und drei Mitgliedern der Päpstlichen Akademie für das Leben: Dr. Manfred Lütz, Psychiater, Professor Pater Maurzio Faggioni, Moraltheologie, und Dr. Jean-Marie le Mené, Richter.
Die Eröffnungsansprache hielt Erzbischof Sgrezza, der bereits zu Beginn auf die Ziele der Konferenz hinwies: „Es sollen die Konzepte der „Lebensqualität“ und der „Qualität der Gesundheit erörtert werden, zwei äußerst aktuelle und prägnante Konzepte. „Was man genau unter dem Begriff ‚Lebensqualität’ versteht ist noch nicht klar“, do der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben. „Es wird nicht immer deutlich, ob es sich um medizinisch-sanitäre, sozio-ökonomische oder ökologische Bezugspunkte handelt. Demzufolge steht der Begriff ‚Lebensqualität’ in einer solchen Perspektive im Gegensatz zur „Heiligkeit des Lebens“: im Wesentlichen wird die Qualität zu etwas Absoluten und die Heiligkeit zu etwas Relativem gemacht. Die Gesundheit ist für den Menschen ein wichtiges Gut und selbst wenn sie nicht das letzte Gut des Menschen ist, so ist sie doch ein sehr wichtiges Gut, das moralisch verpflichtet, es zu bewahren, zu unterstützen und wiederherzustellen.“
Dr. Manfred Lütz erläuterte das Konzept von der „Gesundheit als Religion“, jener neuen Vision vom Menschen, nach der „nicht Gott, sondern die Gesundheit, die individuelle Gesundheit, zum höchsten Gut wird. Heil und Erlösung werden nicht mehr in einem Jenseits erwartet, sondern hier und heute“. „Die Gesundheit“, so der Psychiater weiter, „wird heut als ein Produkt betrachtet, das man herstellen kann, doch die Techniken des Gesundheitswesens dürfen nie als Techniken des Heils betrachtet werden. Diese neue Religion führt die Menschen dazu, dass sie im Kampf gegen den Tod sich selbst verlieren“.
Der Franziskanerpater und Theologe Maurizio Faggioni betonte in seiner Ansprache: „Wenn es zutrifft, dass die Gesundheit Harmonie und Integration aller persönlichen, physischen, psychischen und spirituellen Werte ist, dann bedeutet die Förderung der Gesundheit eines Patienten, ihm dabei zu helfen, sein Leben auf die best mögliche Weise zu leben, angefangen bei den konkreten psycho-physischen Bedingungen. Das Recht auf Gesundheit, ist ein Reicht auf das der Menschen von Geburt an Anspruch hat und erfordert weder die Nutzung genormter Lebensqualität noch dieselbe Möglichkeit, diese zu erreichen. Jeder muss dabei unterstützt werden, seine Harmonie und sein Gleichgewicht im eigenen Lebensumfeld zu finden, denn das Recht auf Gesundheit ist nicht auf diejenigen beschränkt, die einen vorbestimmten Lebensstandard genießen, sondern es basiert auf dem Recht auf Leben, einem Recht, das in jedem einzelnen Menschen verwurzelt ist, da er Subjekt eines Lebens ist.“ (AP) (Fidesdienst, 18/02/2005 - 42 Zeilen, 480 Worte)


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