ASIEN/INDIEN - Seit 25 Jahren bietet eine staatliche Universität Kurse zum Studium des „Christentums“ an: Kritik der Fundamentalisten wird damit ihres Sinnes entleert

Donnerstag, 17 Februar 2005

Bangalore (Fidesdienst) - Seit 1980 bietet die staatliche Universität in Mysore im gleichnamigen Verwaltungsbezirk des südwestindischen Unionsstaates Karnataka an. Damit war die Universität die erste staatliche Bildungseinrichtung, die Kurse zum Studium des Christentums in ihren Lehrplan aufnahm. Später folgten die Universitäten in Madras und Mangalore.
Heute, nach 25 Jahren ziehen christliche Gläubige und Studenten, weltliche Behörden, christliche und nichtchristliche Intellektuelle eine positive Bilanz: die Kurse leisteten wertvolle Dienste, indem sie versuchten, die wahre Botschaft des christlichen Glaubens zu vermitteln, was vor allem vor dem Hintergrund der von hinduistischen Fundamentalisten versuchten Diffamation sehr wichtig war. Wiederholt waren christliche Missionare und Gläubige der beschuldigt worden, sie wollten Hindus konvertieren und verfolgten mit ihren Dienste im Sozialwesen „eigene Interessen“.
Anlässlich des 25jährigen Jubiläums betonte der Salesianerpater Paul Puthanangady gegenüber dem Fidesdienst: „Die 25jährige Lehrtätigkeit in den Kursen einer antiken indischen Universität trägt nicht nur auf akademischer Ebene Früchte: denn es handelte sich um eine charismatische Lehrtätigkeit, bei der wir didaktische Inhalte mit dem Zeugnis unseres Lebens vereinbarten. Dafür danken wir dem ersten Dozenten, dem dieser Kurs anvertraut wurde: Pater D. S. Amalorpavedass. Er war ein Prophet, ein wahrer Jünger Christi, der den Dialog zischen Religionen und Kulturen förderte, ein Mann, der sich für die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils engagierte und es in den religiösen Kontext in Indien einzugliedern versuchte.
Bischof Thomas Vazhapilly von Mysore erinnerte an die Weitsicht seines Amtsvorgängers, Bischof Mathias Fernandez, der sich bei den weltlichen Behörden um die Einrichtung eines Kurses bemühte, der an einer staatlichen Einrichtung Inhalte der christlichen Religion vermitteln sollte. Nach Ansicht von Bischof Vazhapilly trägt dieser Kurs „zu Harmonie und Frieden unter jungen Indern bei und wird dies auch weiterhin tun“. Durch die Erläuterung des wahren Wesens der christlichen Religion verbessere sich in Indien das Verständnis vom Christentum.
Ein indischer Katholik betonte gegenüber dem Fidesdienst: „Auch katholische Universitäten bieten Kurse zum Studium anderer Religionen und zum interreligiösen Dialog an: Die Erläuterung und Verbreitung der Grundlagen und des wahren Wesens des christlichen Glaubens ist ein Dienst, bei dem vor allem die Nächstenliebe in den Mittelpunkt stellt und damit die Einsprüche der Fundamentalisten zunichte macht.“ (PA) (Fidesdienst 17/02/2005 - 35 Zeilen, 370 Worte)


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