AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Der Einsatz der Kirche für die Entwaffnung, Demobilisierung und Rehabilitation im Mittelpunkt eines Studienseminars in Kinshasa

Dienstag, 15 Februar 2005

Kinshasa (Fidesdienst) -Am 14. Februar wurde in Kinshasa ein von Caritas Kongo in Zusammenarbeit mit der bischöflichen Konferenz für Gerechtigkeit und Frieden organisiertes Studienseminar eröffnet, bei dem die Teilnehmer eine Strategie der katholischen Kirche zur Entwaffnung, Demobilisierung und Rehabilitation in der Demokratischen Republik Kongo erarbeiten werden.
Wie die katholische Nachrichtenagentur DIA berichtet, nehmen an dem Seminar, das bis zum 18. Februar dauern wird, etwa 20 Delegierte teil. Zunächst werden die Seminarsteilnehmer Informationen zur Situation der ehemaligen Guerillakämpfer im Kongo sammeln, mit denen eine Datenbank als Grundlage für ein zukünftiges Interventionsprogramm der Bischöfe entstehen soll.
Außerdem werden sich die Delegierten mit der Rolle der Kirche bei der Vermittlung und Versöhnung zwischen der Zivilbevölkerung und ehemaligen Guerillakämpfern befassen. Im Verlauf der Arbeiten werden die Vertreter aus den verschiedenen Diözesen auch ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit der Entwaffnung, Demobilisierung und Rehabilitation auf lokaler Ebene austauschen.
An den Arbeiten nehmen auch Vertreter der Mission der Vereinten Nationen im Kongo (MONUC) und der Kommission für Entwaffnung der kongolesischen Regierung teil, mit denen ein katholisches Entwaffnungsprogramm auf nationaler Ebene abgestimmt werden soll.
Im Rahmen des Seminars werden auch die bisherigen Erfahrungen der katholischen Kirche im Osten des Kongo erläutert werden. In diesem Zusammenhang steht ein Vortrag zum Thema „Praktische Erfahrungen der Caritaszentrale in der Diözese Bukavu bei Entwaffnung, Demobilisierung und Rehabilitation“ auf dem Programm (vgl. Fidesdienst vom 10. Februar 2004).
Die Demokratische Republik Kongo war Schauplatz eines blutigen Bürgerkriegs (bei dem rund 2 Millionen Menschen starben), der offiziell 2003 beendet wurde. Der Prozess der Entwaffnung, Demobilisierung und Rehabilitation ist wesentlicher Bestandteil der Friedensvereinbarungen, die auch die Bildung einer Übergangsregierung vorsehen, in der auch die ehemaligen Guerillakämpfer vertreten sind. In eine einheitliche Armee sollen die Soldaten aller Gruppen eingegliedert werden, die die Friedensverträge unterzeichnet haben. Im Osten des Landes kam es jedoch auch nach der Unterzeichnung der Friedensverträge zu Spannungen und Gewalt gegen die Zivilbevölkerung, insbesondere in der Region Ituri (vgl. Fidesdienst vom 14. Februar 2005). Dieses Jahr sind in der Demokratischen Republik Kongo Wahlen geplant, mit der die Übergangszeit zu Ende geht. Die verschiedenen politischen Parteien des Landes konnten sich jedoch noch nicht auf ein neues Wahlrecht einigen. (LM) (Fidesdienst, 15/02/2005 - 35 Zeilen, 368 Worte)


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