AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo herrscht ein Konflikt zwischen Lendu und Hema. Unter dem Weide- und Ackerland befinden sich Gold-, Uran- und Erdölvorkommen. Wem gehören diese Bodenschätze?

Montag, 14 Februar 2005

Bunia (Fidesdienst) - „Es handelt sich um eine humanitäre Katastrophe. Dies ist ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Bunia, dem Hauptstadt der nordostkongolesischen Region Ituri, wo mindestens 80.000 Menschen fliehen mussten, nachdem es in jüngster Zeit zunehmend zu Auseinandersetzungen zwischen bewaffnet Gruppen gekommen war, die auch die Dörfer der Region überfallen.
„Zivilisten sind Zielscheibe dieser Handlungen. Denn es geht nicht um Auseinandersetzungen zwischen den gegnerischen Gruppen sondern die Guerillagruppen greifen vor allem die Zivilbevölkerung an“, so der Beobachter gegenüber dem Fidesdienst.
Der Beobachter berichtet auch von überfallen bewaffneter Lendu auf von Hema bewohnte Dörfer. Bei den Hema handelt es sich um Hirten, während die Lendu sich vor allem der Landwirtschaft widmen. Seit Jahren herrscht ein Konflikt zwischen den beiden Völkern, bei dem es vorwiegend um den Anspruch auf Landbesitz geht. Beide Völker leben in derselben Region und sprechen dieselbe Sprache.
Der Konflikt zwischen den beiden Ethnien wurde zusätzlich von außen manipuliert, da die Region auch reich an Bodenschätzen ist. In Ituri gibt es Gold, Koltan (vorwiegend bei der Herstellung elektronischer Geräte, wie zum Beispiel auch Handytelephone benutzt), Uran und Erdöl (das bisher nicht gefördert wurde).
„Den Vertriebenen fehlt es am Notwendigsten und sie brauche vor allem Lebensmittel und Gesundheitsversorgung“, so der Beobachter gegenüber dem Fidesdienst. „Caritas versorgt die in der Nähe der MONUC-Basislager der Vereinten Nationen eingerichteten Aufnahmecamps mit Hilfsmitteln. Das größte Problem der Menschen in Ituri ist die Sicherheitslage. Nur dort wo Blauhelme der Vereinten Nationen stationiert sind, ist die Lage relativ sicher. Leider werden weite Teile der Region Ituri jedoch weder von den Truppen der Vereinten Nationen noch von kongolesischen Sicherheitskräften kontrolliert. Wir fühlen uns von allen verlassen“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 14/02/2005 - 29 Zeilen, 308 Worte)


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