ASIEN/INDIEN - Kurswechsel in Indien: 2005 wird der Karfreitag auch im indischen Unionsstaat Gujarat ein Feiertag sein

Dienstag, 8 Februar 2005

Ahmedabad (Fidesdienst) - Die Katholiken im westindischen Unionsstaat Gujarat haben Anlass zur Freude: Der Karfreitag, an dem die Katholiken des Todes Christi gedenken, wird 2005 auch hier wieder ein Feiertag sein. Dies legten die zuständigen Behörden des Staates fest und schufen eine Regelung ab, die den Tag zu einem normalen Arbeitstag gemacht hatte.
In Gujarat ist derzeit die Baratiya Janata Party (BJP) an der Regierung, die in der Vergangenheit vor dem Hintergrund religiöser, ethnischer und sozialer Spannungen die Zunahme des hinduistischen Fundamentalismus ermutigt hatte. Mit einer Anordnung vom 1. Februar wurde der Karfreitag nun wieder zum Feiertag, was unter den christlichen Gemeinden im ganzen Land begrüßt wurde, wie Samson Christian vom ökumenischen christlichen Laienverband „All Christian Council (AICC)“ in einer Verlautbarung mitteilt, die dem Fidesdienst vorliegt.
Im Vorfeld des Beschlusses der Regierung hatten in den vergangenen zwei Jahren verschiedene christliche Verbände und Vereine ihren Protest geäußert. Der All India Christian Council war mit der Angelegenheit sogar vor Gericht gegangen. „Unsere Bemühungen waren Erfolgreich. Wir hoffen, dass die Regierung diese Position beibehalten wird“, so der AICC.
Am Karfreitag gedenken die Christen des Todes Christi am Kreuz. Für die Christen ist dieser Tag ein Tag des Fastens, des Gebets, der Nächstenliebe und der Kreuzesverehrung.
In jüngster Vergangenheit war der Karfreitag in zwei weiteren indischen Unionsstaaten (Bihar und Karnataka) staatlicher Feiertag geworden. Im März 2004 erklärte die Regierung des Staates Karnataka den Karfreitag zum Feiertag und ging damit auf zahlreiche Anfragen christlicher Gemeinden ein. Die Ortskirche hatte zuvor verschiedene Kundgebungen und Veranstaltungen Organisiert bei denen die Wiedereinführung des Karfreitags als Feiertag gefordert wurde. Der Feiertag war in der Vergangenheit grundlos gestrichen worden.
2003 wurde der Karfreitag auch für die Bürger des ostindischen Staats Bihar wieder zum Feiertag, nachdem sich Erzbischof Benedict John Osta von Patna einen entsprechenden Antrag bei den zuständigen weltlichen Behörden eingereicht hatte.
Eine Anweisung der indischen Bundesregierung legt ebenfalls fest, dass der Karfreitag offizieller Feiertag ist, an dem öffentliche Büros geschlossen bleiben und Beamte nicht arbeiten. Doch in verschiedenen Staaten der indischen Union wurde dieser Beschluss nicht in die internen Regelungen übernommen. (PA) (Fidesdienst, 08/02/2005 - 32 Zeilen, 356 Worte)


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