AMERIKA/ECUADOR - „Migrationen und Entwicklung“: Bei einem Symposium der Andenländer (14.-17. Februar in Quito) sollen die Hauptaspekte des Migrationsphänomens analysiert und die pastoralen Herausforderungen erörtert werden

Dienstag, 8 Februar 2005

Quito (Fidesdienst) - Vom 14. bis 17. Februar findet in Quito (Ecuador) ein Symposium der Andenländer zum Thema „Migrationen und Entwicklung“ statt. An der Veranstaltung die von der Ecuadorianischen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit dem spanischen Caritasverband, dem Projekt „Migration und Entwicklungshilfe“ und dem Migrationsplan organisiert wurde, nehmen Delegationen der Bischofskonferenzen aus Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Spanien, Peru und Venezuela sowie Vertreter verschiedener internationaler Organismen teilnehmen. Als Sondergesandter wird unter andren auch der Präsident des Päpstlichen Rates für Migranten und Menschen unterwegs, Kardinal Stephan Fumio-Hamao erwartet.
Zu den Zielsetzungen des Symposiums gehören: „die Vertiefung der Beziehung Migration und Entwicklung: Auswirkungen auf die gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung in den Herkunfts- und Zuwanderungsländern“; „Sensibilisierung der Regierungen in der Region und der Zuwanderungsländer hinsichtlich der Migrationsprobleme und der Notwendigkeit angemessener gesetzlicher und politischer Maßnahmen“; „Analyse der Hauptaspekte des Migrationsphänomens: Migrationsbewegungen in der Region und Auswanderung in den Entwicklungsländern, der Konflikt in Kolumbien und die Auswirkungen auf die Nachbarländer, internationale Entwicklungszusammenarbeit“; „Bedeutung der Medien und deren Einfluss auf die Öffentlichkeit im Zusammenhang mit dem Thema Migration“; „Erörterung der pastoralen Herausforderungen der katholischen Kirche.“
Unter werden sich die Teilnehmer der einzelnen Seminare mit der Migration in den Andenländern und in der Europäischen Union als Herausforderung der Globalisierung befassen. Dabei sollen theoretische Aspekte und pastorale Erfahrungen zugrunde gelegt werden.
Der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für Mobilität der Peruanischen Bischofskonferenz, Bischof Irizar von Callao, der bei dem Symposium einen Vortrag zum Thema „Familie und Migration“ halten wird, erklärte gegenüber dem Fidesdienst, dass das Migrationsphänomen die Familien in besonderem Maß betrifft und oft sogar zu deren Verfall führt: „Im Allgemeinen“, so der Bischof, sind es die Frauen, die ausgehend von ihrem familiären Zuhause nach einer besseren Zukunft für die Familie suchen und hoffen, dass es ihnen gelingt, die Familie auch an einem neuen Wohnort wieder zusammenzuführen. Leider geht diese Hoffnung nicht immer in Erfüllung, weil die Arbeit oft unter prekären Bedingungen stattfindet. Oft werden Frauen sogar Opfer des Menschenhandels und leiden unter den schrecklichsten Formen der Ausbeutung“. In diesem Sinn, so der Bischof, „liegt uns vor allem das Schicksal der „Auswanderer-Mütter“ am herzen, die ihre Kinder und Angehörigen für eine lange Zeit zurücklassen müssen. Es ist kaum zu beschreiben, was eine Mutter empfindet, die weit von ihren Kindern und ihrer eigenen Familie entfernt lebt. Dasselbe Leid erfahren die Kinder, die ohne ihre Mutter aufwachsen. Dieses Leid führt oft zu einer Angst vor dem Verlassenwerden, die das ganze Leben anhält“, so der Bischof. Wenn eine Familie unter Armut leidet, dann trifft es meistens die Kinder: ihr Recht auf Überleben und Entwicklung ist in Gefahr. „In der Familie, die auswandert, ist das Kind das schwächste Glied, denn entweder wird es selbst zu einem Auswandererkind oder es muss die Mutter oder den Vater entbehren, weil diese fern von der Familie leben“. (RZ) (Fidesdienst, 08/02/2005 - 45 Zeilen, 483 Worte)


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