ASIEN/ISRAEL - Bischof Marcuzzo im Zusammenhang mit dem Streik der christlichen Schulen: Heilige Stätten werden nicht „geschlossen“

Samstag, 12 September 2015

Nazareth (Fides) - “Die Gerüchte, die besagen, dass die Heiligen Stätten im Zeichen der Solidarität mit den streikenden christlichen Schulen geschlossen werden könnten sind nicht wahr”, so der Patriarchalvikar für Israel des Lateinischen Patriarchats Jerusalem, Bischof Giacinto-Boulos Marcuzzo. Damit dementiert er Nachrichten über eine mögliche “Schließung” der Heiligen Stätten der Christen, die die Kirchen im Heiligen Land im Zusammenhang mit dem Streit zwischen den christlichen Schulen und der israelischen Regierung in Betracht ziehen sollen. “Diese Möglichkeit wurde nie und auf keiner Ebene in Betracht gezogen. Im Gegenteil, wir ermutigen die Pilger aus aller Welt zum Besuch der Heilige Stätten. Wir sagen: Kommt ins Heilige Land, es gibt keinen Anlass zu Zweifel und Angst“, so Bischof Marcuzzo im Gespräch mit Fides. Der Bischof leitet, den Verhandlungsausschuss der christlichen Schulen bei den Gesprächen mit der israelischen Regierung.
In den vergangenen Tagen berichteten mehrere Nachrichtenagenturen von der Erklärung eines Sprechers der Christlichen Schulen, der bei einer Pressekonferenz die mögliche Schließung der Heiligen Stätten in Betracht gezogen hatte – die jedes Jahr von Millionen Pilgern besucht werden – als Mittel der Erpressung mit Blick auf die Auswirkungen auf die israelische Wirtschaft und um die internationale Aufmerksamkeit auf das – als diskriminierend betrachtete – Verhalten der israelischen Regierung gegenüber den christlichen Schulen.
Die mögliche Schließung der Heiligen Stätten steht jedoch ganz offensichtlich im Widerspruch mit den zahlreichen Appellen – die vor kurzem auch von der Kustodie der Franziskaner im heiligen Land ausgesprochen wurden – und der Einladung an die Pilger in das Land Jesu zurückzukehren,, nachdem die Besucherzahlen in den vergangenen Monaten stark zurückgegangen waren, was sowohl auf die Wirtschaftskrise als auch auf die Instabilität zwischen der Region zurückgeführt wird.
Der Protest der christlichen Schulen im Heiligen Land wird in anderer Form fortgesetzt werden – einschließlich öffentlicher Kundgebungen. Seit Beginn des Schuljahres streiken die Schulen auf unbefristete Zeit. Den Protesten waren Bilanzkürzungen des jüdischen Staates hervorgegangen. In wenigen Jahren wurden die Beiträge für christliche Schulen um 45% reduziert, weshalb das Schulgeld erhöht werden musste. Die insgesamt 47 christlichen Schulen in Israel werden von insgesamt 33.000 Schülern besucht, von denen nur die Hälfte getauft ist, die von 3.000 Lehrern unterrichtet werden. Mit Staatlichen Unterstützungen konnten bis vor einigen Jahren 65% des Schulgeldes finanziert werden, derzeit werden nur noch 30% mit staatlichen Mitteln gedeckt. (GV) (Fides 12/2015).


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