AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Erzbischof von Bangui fordert mehr Engagement für die Beendigung der Gewalt

Dienstag, 8 September 2015

Bangui (Fides) - “Die Autoritäten des Landes müssen Verantwortung übernehmen und das Leid der Menschen lindern”, so Erzbischof Dieudonné Nzapalainga von Bangui in einem Interview mit dem „Réseau des Journalist pour le Droit de l’Homme (RJDH)“, zu der jüngsten Gewalt in Bambar.
“Auch die internationale Staatengemeinschaft, die hier vertreten ist, muss verantwortlich handeln damit die Gewalt bald möglichst eingeschränkt werden kann und nicht weiter zunimmt. Manchmal entsteht der Eindruck der Passivität oder der Unfähigkeit“, so der Erzbischof mit Bezug auf die Mission der Vereinten Nationen in Zentralafrika (MINUSCA) und der französischen Sangaris-Einheiten, deren Soldaten des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen verdächtigt werden.
Erzbischof Nzapalainga bezieht sich dabei auf jüngste Episoden der Gewalt in verschiednen Teilen des Landes, insbesondere in der Stadt Bambari, wo am 20. August bei Konflikten zwischen verschiedenen Gemeinschaften rund zwei Dutzend Menschen ums Leben kamen.
Die Unsicherheit in verschiedenen Regionen Zentralafrikas und die Verzögerungen bei der Registrierung der Wähler haben die Übergangsbehörden gezwungen, das ursprünglich für den 4. Oktober geplante Verfassungsreferendum zu verschieben, während eine solche Verschiebung auch für die Präsidentschaftswahl vom 18. Oktober in Betracht gezogen wird
“Wenn die mit der Organisation der Wahl beauftragten Stellen betonen, dass die Wahlen nicht stattfinden können”, so Erzbischof Nzapalainga „dann nützt es auch nichts, wenn man sich beeilt, damit es danach zu Unzufriedenheit und Ungerechtigkeit kommt. Vielmehr sollte ein neuer Wahlkalender festgelegt werden. Denn wir müssen realistisch sein, damit wir durch eine vernünftige Verschiebung der Termine aus tatsächlich durch die Wahlen aus der Krise herauskommen”. (L.M.) (Fides 8/9/2015)


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