AFRIKA/KAMERUN - Über 30 Tote bei einem zweifachen Attentat im Norden von Kamerun

Freitag, 4 September 2015

Yaoundé (Fides) – Mindestens 30 Personen kamen am gestrigen 3. September in Kerawa im Norden Kameruns an der grenze zu Nigeria bei einem zweifachen Anschlag ums Leben.
Wie Augenzeugen gegenüber der einheimischen Presse berichten, wurde die erste Explosion gegen 9.30 Uhr auf einem viel besuchten Markt von einem Selbstmordattentäter verursacht, der rund ein Dutzend Menschen mit in den Tod riss.
Nach wenigen Minuten zündete eine weitere Selbstmordattentäterin, die sich als verletztes Opfer des ersten Anschlags ausgab in der Notaufnahme einer Eliteeinheit kamerunensischen Armee den zweiten Sprengsatz. Insgesamt kamen mindestens 30 Menschen ums Leben, rund 100 wurden verletzt.
In Kerawa kommt es immer wieder zu Übergriffen der nigerianischen Boko Haram, die sich heute Gruppe des Islamischen Staats in Westafrika nennen. Der Hügel über der Stadt befindet sich bereits im nigerianischen Staatsgebiet. Dahinter befinden sich mehrere Basislager der Islamisten.
In der Region sind Soldaten aus Nigeria, Kamerun und dem Tschad stationiert, die als multinationale Einheit gegen Boko Haram vorgehen sollen.
Wenige Stunden nach dem Attentat wurden mehrere angebliche dschihadistische Kämpfer bei einer Operation der gemischten Einheiten in Fotokol im Nordosten Kameruns festgenommen. (L.M.) (Fides 4/9/2015)


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