ASIEN/INDIEN - Bischöfe von Orissa feiern künftig “Tag der Märtyrer”

Mittwoch, 2 September 2015

Bhubaneswar (Fides) – Die Bischöfe des indischen Unionsstaates Orissa haben die Einführung eines “Tages der Märtyrer” beschlossen, der an die Opfer der antichristlichen Massaker im Distrikt Kandhamal im Jahr 2008 erinnern soll. Wie die Ortskirche betont soll der Gedenktag jedes Jahr im August gefeiert werden. Den Beschluss fassten die fünf Bischöfe der Diözesen Sambalpur, Berhampur, Rourkela, Balasore und Cuttack-Bhubaneswar bei ihrer Jahresvollversammlung.
Der Vorsitzende des Rates der Bischöfe von Orissa, Erzbischof John Barwa SVD, betont, dass “das genaue Datum gemeinsam mit den Familien der Angehörigen ausgewählt werden soll. Wir wollen ihnen Trost spenden und das Gedenken an ihre Angehörigen pflegen”.
“Alle die bei der antichristlichen Verfolgung im Jahr 2008 ermordet wurden, verdienen unser Engagement und unser ehrenvolles Gedenken, Respekt und Anerkennung: sie sind wegen ihres christlichen Glaubens gestorben”, so Bischof Sarat Chandra Nayak Berhampur.
“Der Bischofsrat von Orissa wird die Indische Bischofskonferenz um eine Ausdehnung des Gedenktages auf ganz Indien bitten“, so Bischof Simon Kaipuram von Balasore.
“Ich freue mich über diesen Beschluss, wir müssen die Toten von Kandhamal 2008 als Märtyrer des Glaubens anerkennen”, so der Generalsekretär des All India Christian Council (AICC) John Dayal, “Es ist wichtig, dass die ganze indische Gesellschaft sich an die Massaker in Kandhamal erinnert: dies war der grausamste Übergriff auf Christen in unsere Geschichte. Und die Opfer wurden von unserer Strafjustiz verraten”, so Dayal.
Am 25. August 2008 kam es im Distrikt Kandhamal im indischen Unionsstaat Orissa zu einer Welle der antichristlichen Gewalt. Betroffen waren über 400 christliche Dörfer; 5.600 Häuser und 296 Kirchen wurden in Brand gesteckt, 100 Menschen starben (nach offiziellen Angaben der Regierung waren es nur 56), tausende Menschen wurden verletzt, viele Frauen vergewaltigt. Insgesamt 56.000 Menschen mussten fliehen. (PA-SD) (Fides 02/09/2015)


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