AFRIKA/KENIA - Masai und Kikuyu einigen sich in der Frage der Wasserverteilung: „Die Kirche hat eine wichtige Rolle bei der Beilegung des Streits gespielt“, so ein Consolata Missionar

Donnerstag, 3 Februar 2005

Nairobi (Fidesdienst) - Nach den jüngsten Auseinandersetzungen, zu denen es im Zusammenhang mit der Wasserverteilung in einer rund einhundert Kilometer südwestlich von Nairobi gelegenen Region zischen Masai und Kikuyu gekommen war (vgl. Fidesdienst vom 1. Februar 2005), konnte nun eine Einigung gefunden werden. Die Häuptlinge der beteiligten Stämme einigten sich auf eine gerechte Verteilung des Wassers aus dem Ewaso-Kedong-Fluss.
Die Vereinbarungen wurden nach Verhandlungen getroffen zu denen sich die Vertreter der Stämme an mehreren Tagen zu Gesprächen in der katholischen Kirche in Karima getroffen hatten. Als Mittler nahm der Sicherheitsminister Chris Murungaru an den Verhandlungen teil.
„Die Kirche hat eine wichtige Rolle bei der Beilegung des Streits gespielt“, so Pater Eugenio Ferrari, italienischer Consolata Missionar und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Das interreligiöse Friedensgebet mit der Bitte um Vergebung, das in der katholischen Pfarrei Longonot stattfand, hat zur Beruhigung der Gemüter beigetragen und damit den Weg für den Dialog geebnet“.
„Dass diese Vereinbarungen getroffen werden konnten bestätigt ein weiteres Mal, dass es sich bei den Auseinandersetzungen nicht um politische Angelegenheiten handelt, sondern dass es ausschließlich um einen Konflikt zwischen den Stämmen ging“, so der Missionar. „Hätten sich hinter diesen Auseinandersetzungen politische Kräfte verborgen, dann hätte die Bischofskonferenz bestimmt nicht gezögert, eine solche Sachlage zu denunzieren“.
Bei den Auseinandersetzungen zwischen Masai und Kikuyu waren in verschiedenen Teilen Kenias in den vergangenen Monaten über 30 Menschen gestorben. Zu den Auseinandersetzungen war es gekommen, nachdem die Masai ihr Vieh an den Brunnen auf den von den Kikuyu bewirtschafteten Feldern getränkt hatten, wodurch es zu einem Streit kam, der schließlich zum Ausbruch von Gewalt führte.
„Die Trockenheit der letzten Monate betrifft weite Teile Kenias, was zu einer Zunahme der Spannungen im Zusammenhang mit der Wasserversorgung führte“, so der Missionar. „Man wird mindestens bis Mitte März warten müssen, bis die ersten Regenfälle eintreten und sich die Wasserversorgung wieder verbessert“. (LM) (Fidesdienst, 03/02/2005 - 32 Zeilen, 334 Worte)


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