AFRIKA/SÜDSUDAN - Keine Feiern nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens: “Zu viele Opfer”

Donnerstag, 27 August 2015

Juba (Fides)- “In Juba ist man derzeit nicht in Feierlaune, denn das vom Bürgerkrieg verursachte Leid ist zu große”, so einheimische Beobachter aus dem Südsudan, wo am gestrigen 26. August Präsident Salva Kiir ein Friedensabkommen zur Beendigung des Bürgerkriegs unterzeichnete.
“Der Krieg hat zehntausende Opfer gefordert und grausame Verwüstung verursacht. Auch wer nicht direkt unter den Folgen leiden musste, spürt die wirtschaftlichen Folgen des Konflikts. Die Lebensqualität hat sich für alle, abgesehen von wenigen Politikern und hohen Beamten verschlechtert”, so der Beobachter, „Deshalb gibt es für die Menschen keinen Anlass zum Feiern derer, die dieses Land in diese Situation gebracht haben”.
Die Friedensvereinbarungen wurden von den Mitgliedern des IGAD (Dschibuti, Äthiopien, Kenia, Somalia, Sudan, Südsudan und Uganda) auf den Weg gebracht uns sehen eine Aufteilung der Macht zwischen Präsident Kiir und dessen ehemaligem Stellvertreter Riek Machar vor.
“Die Vereinbarungen sind umstritten, denn der Präsident unterzeichnete nur mit einer ‘Reihe von Vorbehalten’, und fordert weitere Bedingungen”, so der Beobachter. “Salva hat zwar unterzeichnet, doch er ist auch starkem Druck seiner Regierungsmitglieder und der Armee ausgesetzt, die in aufforderten nicht zu unterzeichnen. Der Befehlshaber der Armee war der größte Gegner des Abkommens und lehnte eine Unterzeichnung bis zuletzt ab. Deshalb war die Lage in Juba gestern sehr angespannt”.
“Es bleibt zu befürchten, dass die Uneinigkeit in den Reihen der Armee die Umsetzung der Vereinbarungen behindert. Wir hoffen, dass dies nicht geschehen wird“, so der Beobachter abschließend“. (L.M.) (Fides 27/8/2015)


Teilen: