ASIEN/HEILIGES LAND - Christliche Schulen begrüßen Treffen mit Präsident: „Zur Überwindung der Krise sind weitere Verhandlungen notwendig“

Donnerstag, 27 August 2015

Jerusalem (Fides) – Der Generalsekretär des Büros für christliche Schulen in Israel begrüßt das Treffen mit dem israelischen Präsidenten Reuven Rivlin zu Gesprächen über die Krise der christlichen Schulen in Israel als “positiven Schritt”. Doch für eine Überwindung der Krise seien “weitere Verhandlungen notwendig”. Unterdessen müssen „die Schulen bis auf Weiteres geschlossen bleiben“, wie das die offiziellen Medien des lateinischen Patriarchats mitteilen.
Das Treffen mit Präsident Rivlin fand am vergangenen 24. August in Jerusalem statt. Die Delegation der christlichen Schulen leitete der Patriarchalvikar für Israel, Bischof Giacinto-Boulos Marcuzzo. Anwesend waren auch der israelische Bildungsminister Naftali Bennett und eine Delegation des Ministeriums.
“Präsident Rivlin”, heißt es in einer offiziellen Verlautbarung zu dem Gespräch, “würdigte zu Beginn der Versammlung die rolle der Christlichen Schulen in Israel und erinnerte an deren langjährige außerordentliche pädagogische Leistungen.“. Unterdessen hob Minister Bennett die Bereitschaft zur Unterstützung christlicher Schulen und das Bemühen um Lösungen für deren Finanzkrise hervor. Die christlichen Schulen wollen eine detaillierten Bericht zur Bilanz und anderen finanziellen Aspekten der eigenen Bildungsarbeit vorlegen.
Am vergangenen 27. Mai hatten die christlichen Schulen – die von 30.000 nur zur Hälfte christlichen Schülern besucht werden – eine Kundgebung veranstaltet, um auf diskriminierende Politik der Regierung hinzuweisen (vgl. Fides 27/5/2015). Christliche Schulen werden zwar anerkannt, doch es handelt sich nicht um „öffentliche Schulen“, weshalb sie vom Bildungsministerium zur teilweise unterstützt werden.
Seit Jahren versucht das Bildungsministerium das Budget für christliche Schulen zu reduzieren (in den vergangenen Jahren kam es zu Kürzungen im Umfang von 45%), weshalb die christlichen Schulen das von den Eltern bezahlte Schulgeld erhöhen mussten, was besonders Familien unter der arabischen Bevölkerung belastet, deren Einkommen meist unter dem Landesdurchschnitt liegt.
Im Vorfeld der Kundgebung hatte das Büro für Christliche Schulen in Israel acht Monate lang mit dem Bildungsministerium verhandelt. In diesem Rahmen hatte das Ministerium eine Verstaatlichung der christlichen Schulen vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde von den Schulen jedoch abgelehnt mit der Begründung, dass dies das Ende der christlichen Bildungsarbeit im Heiligen Land bedeuten würde. (GV) (Fides 27/8/2015).


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