AFRIKA/SÜDSUDAN - UN-Bericht im Vorfeld der Unterzeichnung der Friedensvereinbarungen: “Konflikt bedroht den Frieden in der ganzen Region”

Mittwoch, 26 August 2015

Juba (Fides)- “Der Machtkonflikt einer politischen Elite wurde zu einem Bürgerkrieg mit vielfältigen Aspekten und einer Bedrohung der Sicherheit in der ganzen Region”, so die Experten der Vereinten Nationen im Südsudan in einem am vergangenen 21. August veröffentlichten Bericht über den seit Dezember 2013 im Südsudan anhaltenden Konflikt. Unterdessen soll der südsudanesische Präsident am heutigen 26. August ein Friedensabkommen unterzeichnen, das sein Rivale Riek Machar bereits in der vergangenen Woche unterschrieben hat.
Der Machtkampf in den Führungsreihen der SPLA zwischen Präsident Salva Kiir und dem ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar führte zu einer Reihe von Konflikten von großer Tragweite zwischen und innerhalb den verschiedenen Ethnien. Am meisten betroffen sind die Staaten Upper Nile, Unity und Jonglei, gefolgt von Northern Bahr El Ghazal und Western Bahr El Ghazal bis hin zu den Staaten Warrap and Lakes.
Seit Anfang 2015 hat sich die humanitäre Lage zugespitzt. “Die Zahl der Menschen, die unter einer schweren Lebensmittelknappheit leiden hat sich seit Anfang 2015 verdoppelt und liegt heute bei 4,6 Millionen Menschen, einschließlich 250.000 Kindern, die unter schwerer Unterernährung leiden“, heißt es dazu in dem Bericht.
“Seit Anfang der Offensive in Upper Nile im April 2015 nahm die Gewalt gegen Zivilsten, die heute ein nie da gewesenes Ausmaß erreicht hat”, so die Experten weiter.
Allein im Staat Unity wurden rund 750.000 Menschen von der jüngsten Militärkampagne in Mitleidenschaft gezogen und mindestens 138.000, die vor dem Ausbruch der Gewalt humanitäre Hilfe erhielten, werden wegen der wachsenden Unsicherheit nicht mehr versorgt.
Wie die UN-Experten berichten werden die internationale Hilfsprogramme und Peacekeeping-Operationen durch Einschüchterungen, Entführungen, Übergriffe und Bedrohung der Hilfskräfte sowie Diebstahl von Hilfsmitteln behindert.
Abschließend beklagt der Bericht zahlreiche Verstöße gegen das vom UN-Sicherheitsrat beschlossene Waffenembargo für den Südsudan. (L.M.) (Fides 26/8/2015)


Teilen: