AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Jede Woche sterben so viele Menschen an Armut wie bei der Tsunami-Katastrophe in Südostasien“. Schlussbotschaft der südafrikanischen Bischöfe zur Vollversammlung der Bischofskonferenz

Donnerstag, 3 Februar 2005

Pretoria (Fidesdienst) - „Jede Woche sterben so viele Menschen an Armut wie bei der Tsunami-Katastrophe in Südostasien“, bekräftigen die südafrikanischen Bischöfe in einer Erklärung zum Abschluss ihrer Vollversammlung, die am 2. Februar in Pretoria zu Ende ging.
Nach Ansicht der Bischöfe gehört die Armutsbekämpfung deshalb zur wichtigsten Herausforderung der heutigen Zeit und zwar nicht nur in den armen Ländern, sondern in aller Welt. Aus diesem Grund fordern sie auch eine Lösung zur Frage der Auslandsverschuldung armer Länder. Trotz vieler Versprechungen und feierlicher Erklärungen hinsichtlich der Streichung der Auslandsverschuldung lasten auf den armen Ländern weiterhin täglich internationale Schuldentilgungszahlungen im Umfang von 100 Millionen Dollar.
Die Bischöfe fordern deshalb ein transparentes Vorgehen bei der Streichung der Auslandsverschuldung und eine Ausdehnung der Zahl jener Länder, die zum Programm der Revision der Auslandsverschuldung zugelassen werden.
Gleichsam bitten sie Industrieländer und internationale Einrichtungen um die Förderung eines gerechteren globalen Finanz- und Handelssystems, das Arbeitsplätze in den schwächeren Ländern schützt und die grundlegenden sozialen Dienstleistungen für arme Bevölkerungsteile gewährleistet. Die Bischöfe erinnern auch an das Versprechen, für die Entwicklungshilfe Fonds im Umfang von mindestens 0,7% des Bruttoinlandsprodukts bereitzustellen, ohne dabei die Bedingungen für Beiträge zur Schuldentilgung zu verändern.
Doch die Bischöfe weisen auch auf die Eigenverantwortlichkeit führender Politiker in den unterentwickelten Ländern hin. Insbesondere sollen diese ernsthafte Entwicklungsprogramme formulieren, die Korruption bekämpfen und für ein gutes Funktionieren der öffentlichen Verwaltung sorgen.
Abschließend bekräftigen die Bischöfe ihre eigene Bereitschaft zur Beteiligung an der Armutsbekämpfung in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Einrichtungen. (LM) (Fidesdienst, 03/02/2005 - 30 Zeilen, 267 Worte)


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