EUROPA/ITALIEN - Tag des Gottgeweihten Lebens - Warum man sich im Alter von nur zwanzig Jahren für das Leben in einem Klausurkloster entscheidet. Die Erfahrung von Schwester Michela vom Karmelitinnenkloster in Rom

Mittwoch, 2 Februar 2005

Rom (Fidesdienst) - Wie hört man den Ruf Gottes? Auf diese Frage antwortet Schwester Michela, die als Postulantin im Karmel vom hl. Joseph in der römischen Via Nocetta lebt. Michela ist zwanzig Jahre alt und ist vor kurzem in das Klausurkloster im Herzen der ewigen Stadt eingetreten. Bis vor kurzem war spielte sie in der italienischen Volleyball-Nationalmannschaft. Dann kam der Ruf Gottes und die Entscheidung für das Leben in einem Klausurkloster, wo sie heute zusammen mit zwanzig anderen Schwestern lebt.
„Wenn man mich danach fragt“, so Schwester Michela, „kann ich keine genaue Antwort geben (und ich wurde oft gefragt). Ich glaube es ist so ähnliche, wie wenn man sich verliebt: was man empfindet ist so viel größer als man selbst, dass einem die Worte fehlen, um es auszudrücken. ‚Niemand kennt eine größre Liebe’, sagte Jesus, ‚als diejenigen, die ihr leben für ihre Freunde hingeben’. Und diese Liebe ist es, in die ich mich verliebt habe. Eine Liebe, die stärker ist als der Tod und den Tod in Leben verwandeln kann. In Wirklichkeit hätte ich selbst nie gedacht, dass ich einmal Schwester werden würde! Doch es ist zu schön, sich jemandem anzuvertrauen, von dem man weiß, dass er einen liebt! Alles geschieht ‚im Verborgenen’, in jenem Innersten des Herzens, wo nur Er wohnt und es keinem anderen erlaubt ist einzutreten!“
„Ich hätte gerne die Missionsländer in aller Welt besucht“, so Schwester Michela weiter, „doch ich habe an die Pforte eines Klausurklosters geklopft, und hatte doch im Herzen immer denselben Wunsch: ich wollte Gott und meine Mitmenschen mit meiner ganzen Person lieben. Ich weiß, dass es unmöglich erscheint und auch für mich bleibt es ein Geheimnis, aber ich glaube, dass dieses Gitter, die den Anschein erwecken, als ob sie einem von der Welt trennen und einschließen, in Wirklichkeit die Möglichkeit verschaffen, zum Herzen Gottes und von dort aus in die ganze Welt zu gelangen. Es ist wie ein Tod, doch es ist ein Tod aus Liebe und es ist unglaublich, wie schon jetzt alles jetzt alles in einem besonderes hellen Licht erscheint, im Licht des Lebens und der Freude des Auferstandenen Herrn!“ (PLR) (Fidesdienst, 02/02/2005 - 28 Zeilen, 378 Worte)


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