AFRIKA/SIERRA LEONE - Ebola: die Menschen wollen zur Normalität zurückkehren, aber es ist weiter Vorsicht geboten

Mittwoch, 22 Juli 2015

Pujehun (Fides) – Die humanitäre Organisation “Ärzte mit Afrika-Cuamm” hält weiterhin ihr Augenmerk auf Sierra Leone und auf die Verbreitung des Ebola-Virus, auch wenn die kritischste Phase inzwischen überwunden scheint. Die drei noch immer vom Virus betroffenen Gegenden sind Port Loko, Western Area und Kambia (s. Fidesdienst 4/07/2015). In der vergangenen Woche bestätigten sich drei weitere Fälle sowie ein Verdacht in Liberia. Folglich wird auch im Kreis Pujehun, in der Südprovinz von Sierra Leone, wo der Cuamm sein Krankenhaus hat, die Lage aufmerksam verfolgt.
In der letzten Zeit wurden durchschnittlich 3-4 Verdachtsfälle/Woche registriert, die sich dann allerdings nicht bestätigt haben. Hierzu eine von Don Dante Carraro, dem Cuamm-Präsidenten verbreite Mitteilung: Seinen Angaben zufolge hat sich die Krankheit der Bevölkerung angepasst, und manchmal treten sporadisch 1-2 Fälle auf. In der Bevölkerung besteht auf jeden Fall der Wunsch zur Rückkehr in den normalen Alltag. In Pujehun ist die Anzahl der Geburten gestiegen wie auch die Zahl ostetrischer Behandlungen in Notfällen. Die Zahl der Kinder die wegen der bekannten Hauptursachen sterben (Malaria, Diarrhoe, Unterernährung) ist hier mit am höchsten im Land.
In Sierra Leone gibt es 113 Ärzte, von denen 12 an Ebola gestorben sind. In dieser sog. “post-Ebola-Phase” wird das Cuamm gebeten andere Krankenhäuser, Gesundheitseinrichtungen in der Peripherie bei der Bestandsaufnahme der Fälle und bei der notärztlichen Versorgung zu unterstützen. Auch das Krankenhaus von Lunsar, im Norden des Landes, erreicht laut Cuamm-Angaben allmählich seine Diagnostik-und Therapie-Kapazität wieder, vor allem im Bereich der ostetrischen und chirurgischen Notfälle. Potentiell sind die Strukturen gut ausgestattet, aber viel Arbeit ist noch notwendig, um die Frauen ihnen näher zu bringen. (AP) (22/7/2015 Fidesdienst)


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