AFRIKA - Beim Gipfeltreffen der Afrikanischen Union, das in Nigeria zu Ende ging, standen die Krisen in Cote d’Ivoire, Darfur und im Kongo im Mittelpunkt. Die Versammlungsteilnehmer planen auch eine gemeinsame Spendenkampagne zur Bekämpfung von Aids

Dienstag, 1 Februar 2005

Abuja (Fidesdienst) - Afrika möchte auf internationaler Ebene wahrgenommen werden und das Schicksal des Kontinents in die eigenen Hände nehmen. Dies ist der erste Eindruck, der nach dem jüngsten Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (UA) entsteht, der am 31. Januar in Abuja (Nigeria) zu Ende ging. An dem Gipfel nahmen rund 40 Staats- und Regierungschefs teil. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die drei Hauptkrisengebiete Afrikas: Cote d’Ivoire, der Osten der Demokratischen Republik Kongo und die westsudanesische Region Darfur.
Im Rahmen der Beratungen trafen die Gipfelteilnehmer den Beschluss, die Friedenseinheiten in Darfur von 1.000 auf insgesamt 3.200 Soldaten aufzustocken. Was Cote d’Ivoire anbelangt, so wenden sich die Vertreter der Afrikanischen Union an die Vereinten Nationen mit der Bitte um die Aufstockung der im Land stationierten Blauhelmeinheiten von derzeit insgesamt 6.000 Soldaten. Auch in der Demokratischen Republik Kongo wird die Afrikanischen Union ihr Engagement im Osten des Landes ausbauen und sich für die Entwaffnung der Hutu-Milizen einsetzen, die von der ruandischen Regierung beschuldigt werden, sie nutzten das kongolesische Staatsgebiet als Hinterhalt für zukünftige Angriffe gegen Ruanda.
Die afrikanischen Länder werden auch einen Nichtangriffspakt vereinbaren und gemeinsame Verteidigungsstrategien planen, um die chronische Instabilität in der Region zu überwinden, die den Kontinent seit Jahrzehnten lähmt und mit einen Kreislauf aus Kriegen, Lebensmittelnot und Hunger die Entwicklung der Region behindert. Der Pakt, dessen Richtlinien vom Sicherheitsrat der Afrikanischen Union (eine Task Force unter Leitung des ghanischen Präsidenten John Kufuor, der auch die Staatschefs von Algerien, Südafrika, Mosambik, Äthiopien und Kongo-Brazzaville angehören) formuliert wurden, soll eine Alternative zu einem vom libyschen Staatschef Gheddafi vor drei Jahren vorgelegten Plan sein, der die Schaffung einer kontinentalen Armee vorsah.
Im Rahmen eines gemeinsamen Aids-Bekämpfungs-Programms wollen die Gipfelteilnehmer eine Solidaritäts-Kampagne nach dem Vorbild der Spendenaktionen für die Opfer der Flutkatastrophe vom 26. Dezember starten. (LM) (Fidesdienst, 01/02/2005 - 29 Zeilen, 328 Worte)


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