AFRIKA/KENIA - Bischofskoadjutor von Garissa: “Schabaab wollen den Nordosten von Nichtsomalieren befreien”

Dienstag, 7 Juli 2015

Nairobi (Fides) - “Die Schabaab-Milizen wollen die den Nordosten Kenias, wo Kenianer somalischer Herkunft wohnen, von Nichtmuslimen und Nichtsomaliern befreien“, so der Bischofskoadjutor von Garissa, Joseph Alessandro. Die Diözese Garissa befindet sich im Nordosten Kenias an der Grenze zu Somalia und zu dem Bistum gehört auch Mandera, wo am frühen Morgen des heutigen 7. Juli insgesamt 14 Menschen bei einem Anschlag getötet und weitere 11 verletzt wurden.
“Wie bereits bei den Anschlägen in der Vergangenheit, waren Arbeiter aus anderen Teilen Kenias Zielscheibe, also Nichtsomalier und Nichtmuslime. Leider scheint diese Strategie erfolgreich zu sein”, so der Bischof. “Zahlreiche nicht einheimische Arbeitskräfte haben Mandera in den vergangenen Monaten bereits verlassen. Darunter leidet vor allem das Gesundheits- und Bildungswesen. Im ganzen Nordosten befindet sich das Bildungswesen infolge eines Lehrermangels, die deshalb oft aus anderen Landesteilen kommen und nun nicht mehr hier arbeiten wollen”.
“Doch im Visier der Schabaab befinden sich auch muslimische Religionsvertreter, die anders denken und das Vorgehen der Regierung unterstützen”, so Bischof Alessandro weiter.
“’Wenn dieser Plan der ‘ethnischen und religiösen Säuberung’ zu Ende geführt wird, werden die Schabaab das Gebiet zum ‘islamischen Territorium’ erklären können und sich vielleicht dem Kalifat anschließen. Die Regierung in Nairobi versucht ihr Möglichstes zu tun, damit Kenianer aus anderen Landesteilen im Nordosten bleiben, damit die Region nicht destabilisiert wird”, so Bischof Alessandro abschließend.
In der Region verübten die Milizen der Schabaab zahlreiche Anschläge im November und Dezember (vgl. Fides 24/11/2014 und 2/12/2014) sowie den verheerenden Anschlag auf die Universität in Garissa, wo 148 Studenten getötet wurden (vgl. Fides 8/4/2015). (L.M.) (Fides 7/7/2015)


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