ASIEN/JORDANIEN - Vereinte Nationen kürzen Hilfen für syrische Flüchtlinge: Direktor von Caritas Jordan macht Großmächte für humanitäre Katastrophe verantwortlich

Freitag, 3 Juli 2015

Amman (Fides) – Die Hilfsmittel, die die Vereinten Nationen für syrische Flüchtlinge in Jordanien bereitstellen, sollen gekürzt werden. Dies könne womöglich dazu führen, dass rund 450.000 Menschen bald Hunger leiden, was auch die Stabilität Jordaniens gefährden würde. Dies betont der Direktor von Caritas Jordanien Wael Suleiman: “Das World Food Program der Vereinten Nationen hat vor einer Woche angekündigt, dass wegen fehlender Ressourcen keine Hilfen mehr für syrische Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden, wobei diese bereits im vergangenen Monat reduziert wurden. Deshalb berichteten jordanische Medien gestern, dass die Verteilung von Lebensmittel an rund 450.000 Menschen nicht mehr garantiert werden kann. Diese Menschen werden stehlen müssen, damit sie überleben können.”
Derzeit leben rund 1,4 Millionen syrische Flüchtlinge in Jordanien, davon sind nur 650.000 bei den Büros der Vereinten Nationen gemeldet. „Diese Katastrophe”, so Suleiman, “die nun angesichts der Aussetzung der internationalen Hilfen heraufbeschwört wird, ist auch das Ergebnis der unüberlegten Politik und militärische Eingriffe ausländischer Mächte im Nahen Osten. Nachdem man dazu beigetragen hat, dass es zu dieser Katastrophe kommen konnte, will man sich nun aus der Verantwortung für die humanitäre Katastrophe zurückziehen. Es ist offensichtlich, dass nur eine große Friedenskonferenz einen Prozess des Wiederaufbaus auf den Weg bringen und einen Ausweg aus der Situation ermöglichen könnte, der auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten anders nicht möglich ist. Doch anscheinend besteht auch ein Interesse am Anhalten des Chaos. Es gibt keine Gelder für Hilfsprogramme für Flüchtlinge, doch für die Produktion und den Handel mit Waffen findet man immer Gelder”. (GV (Fides 3/7/2015).


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