ASIEN/PHILIPPINEN - Konfliktlösung und interkultureller Dialog: Eine neue Initiativen der Friedensbewegung „Silsilah“ auf den Südphilippinen

Freitag, 28 Januar 2005

Zamboanga (Fidesdienst) - Eine neue Initiativen zur Förderung des interkulturellen Dialogs und des Friedens steht auf dem Programm der Friedensbewegung „Silsilah“, die sich seit 20 Jahren in Zamboanga auf der Insel Mindanao im Süden der Philippinen für Friedensarbeit einsetzt. Die Bewegung verfolgt vor allem interreligiöse Ziele: die Friedensbewegung hat ihren Sitz im „Dorf der Harmonie“, in dem Christen und Muslime zusammenleben.
Die Bewegung eröffnete im Januar ein Zentrum für Frieden und Entwicklung, das vor allem die Begegnung und die Zusammenarbeit zwischen Verbänden, Nichtregierungsorganisationen und Regierungsbehörden fördern soll.
Zur Präsentation der neuen Einrichtung wurde auch ein Dokument zur Dialog- und Friedensarbeit mit dem Titel „Konfliktlösung und interkultureller Dialog“ veröffentlicht, das vor allem betont, dass die Lösung von Konflikten von den Herzen und von den Köpfen der Menschen ausgeht, die an den Konflikten beteiligt sind, wenn diese den eigenen Glauben als Lebensphilosophie betrachten. Das Dokument setzt insbesondere die „Spiritualität des Lebens im Dialog“ konkret um, an der sich die Silsilah-Bewegung seit ihrer Gründung inspiriert. Das in dem Dokument erläuterte Programm lässt sich bei Einzelpersonen oder Gruppen anwenden und sieht auch Fortbildungsmöglichkeiten für die Tätigkeit als Mittler oder Versöhnungsarbeiter vor.
Die Silsilah-Bewegung (der Name bedeutet übersetzt so viel wie „Kette“) engagiert sich auch für die Fortbildung von Jugendlichen und bietet zu diesem Zweck Studienseminare und Bildungsprogramme in Mindanao an. Silsilah wurde von Pater Sebastiano D’Ambra vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen (PIME) gegründet, der die Bewegung zusammen mit mehreren Muslimen ins Leben rief und 1984 das „Dorf der Harmonie“ gründete. Die interreligiöse Gemeinschaft, die dort lebt, engagiert sich vor allem für den christlich-muslimischen Dialog und die Verbreitung einer Botschaft des Friedens und der Toleranz durch das Zeugnis des Lebens.
Die Region, in der die Silsilah-Bewegung vorwiegend tätig ist, liegt im Süden der Philippinen auf der Insel Mindanao, wo zahlreiche Muslime leben und historische islamische Widerstandsbewegungen, wie zum Beispiel die Moro Islamic Libaration Front viele Anhänger haben. In der Stadt Zamboanga, die am Meer gegenüber dem Sulu-Archipel liegt, befindet sich auch das Basislager der Terrorgruppe Abu Syyaf, die in der jüngsten Vergangenheit vor allem für Entführungen und Attentate bekannt wurde. (PA) (Fidesdienst, 28/01/2005 - 32 Zeilen, 358 Worte)


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