ASIEN/SYRIEN - Erzbischof Hindo von Hassakè: “Einheimische kämpfen in den Reihen des Islamischen Staates“

Dienstag, 30 Juni 2015

Qamishli (Fides) – In der syrischen Stadt Hassakè im Nordosten des Landes finden Straßenkämpfe statt, nachdem Kämpfer des Islamischen Staates am 25. Juni verschiedene Teile der Stadt eroberte und 120.000 Menschen fliehen mussten, darunter auch 4.000 christliche Familien, die größtenteils in Qamishli zuflucht fanden.
Der syrisch-katholische Erzbischof Hindo von Hassakè-Nisibi verließ die Stadt zusammen mit seinen Gläubigen und hält sich derzeit ebenfalls in Qamishli auf. “Die Regierungsarmee”, so der Erzbischof zur jüngsten Entwicklung, “versucht gewinnt derzeit wieder Terrain, doch mit viel Mühe, da die Gefechte in einem städtischen Umfeld stattfinden. Auf der anderen Seite wehrten die kurdischen Milizen den Islamischen Staat erst ab, als kurdische Viertel angegriffen wurden, die sich zumeist im Osten der Stadt befinden. Bis zu diesem Zeitpunkt erhielt die Regierungsarmee keinerlei Unterstützung. Außerdem hat sich auch ein Teil der Einheimischen dem IS angeschlossen. Als dieser das Viertel al-Nachwa im Südosten der Stadt eroberte, wurden Frauen und Kinder evakuiert. Die Männer, die geblieben sind haben sich dem IS angeschlossen. Und nun kommt es genau dort zu den heftigsten Gefechten zwischen den Regierunksoldaten und en Kämpfern des Islamischen Staates”.
Unterdessen herrscht unter den vielen Flüchtlingen bereits eine humanitäre Krise: “Caritas Syrien hat Hilfe geschickt, so Erzbischof Hindo, “doch die Bedürfnisse wachsen von Tag zu Tag. Unter den Christen gibt es zwar keine verletzte, doch viele müssen, wie andere auch, in Notunterkünften leben. Viele schlafen im Frauen und die Situation spitzt sich auch angesichts der unerträglichen Hitze stetig zu”. (GV) (Fides 30/6/2015).


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