ASIEN/ISRAEL - Drusen und israelische Regierung uneinig über die medizinische Versorgung syrischer Rebellen

Dienstag, 23 Juni 2015

Jerusalem (Fides) – Die Atmosphäre zwischen der israelischen Armee und den Drusen auf der Golanhöhe ist angespannt, nachdem einige Drusen am gestrigen 22. Juni einen israelischen Krankenwagen angegriffen hat, in dem zwei syrische Milizionäre transportiert wurden, die im Kampf gegen die syrische Armee verletzt worden. Wie lokale Medien berichten, sollen Mitglieder der drusischen Minderheit versucht haben das Fahrzeug anzuhalten, um zu kontrollieren ob sich im Inneren Dschihadisten versteckt hielten. Einer der Anti-Assad-Rebellen wurde bei dem Überfall auf den Krankenwagen getötet.
Eine Woche vor dem mörderischen Anschlag auf den Krankenwagen hatten sich israelische Drusen, die als Soldaten in der israelischen Armee aktiv und im Parlament vertreten sind wochenlang zu Protesten versammelt. Drusische Aktivisten werfen Israel vor, dass sie dschihadistischen Rebellen der al-Nusra-Front, die in der Nähe der Golanhöhen gegen die syrische Regierung kämpfen medizinisch versorgen. Die israelische Regierung erinnert an die humanitäre Pflicht zur Versorgung von Verletzten unabhängig von deren Zugehörigkeit. Von den jüngsten Offensiven dschihadistischer Gruppen in der an die Golanhöhen angrenzenden syrischen Region Quneitra fühlen sich auch drusische Dörfer, wie zum Beispiel Hoder bedroht. Drusen werden von Wahabiten als Häretiker betrachtet. Unterdessen kündigte der israelische Verteidigungsminister Moshe Yaalon streng Strafen im Zusammenhang mit dem Angriff auf den Krankenwagen an. (GV) (Fides 23/6/2015).


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