AMERIKA/BRASILIEN - CIMI-Bericht dokumentiert Dezimierung der Indiobevölkerung durch Kindersterblichkeit und Selbstmorde

Dienstag, 23 Juni 2015

Brasilia (Fides) – Gewalt und Missbrauch hat unter der Indio-Bevölkerung in Brasilien im Jahr 2014 zugenommen. Insbesondere kam es zu Morden, Selbstmorden, Todesfällen infolge mangelnder medizinischer Versorgung, Kindersterblichkeit, illegaler Ausbeutung von Bodenschätzen, Verzögerungen bei der Legalisierung des Landbesitzes. Dies geht aus dem Bericht „Gewalt gegen indigene Völker in Brasilien – 2014“ hervor, den der Indio-Missionsrat (CIMI) am vergangenen 19. Juni beim Sitz der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) in Brasilia vorstellte.
Wie das Sekretariat für Gesundheit der Indiobevölkerung (SESAI) mitteilt, das mit dem Gesundheitsministerium zusammenarbeitet, kam es unter der indigenen Bevölkerung im Jahr 2014 zu 135 Selbstmorden unter den Indios. Dies ist seit 29 Jahren die höchste Anzahl. Der Staat Mato Grosso do Sul ist weiterhin der Staat mit den meisten Selbstmorden: 48 waren es 2014, insgesamt 707 in der Zeit von 2000 bis 2014. Besorgniserregend ist auch die Zahl der vom der Gesundheitsbehörde in Alto Rio Solimões im Amazonasgebiet registrierten Fälle, wo Tikuna-, Kokama- und Caixana-Indianer leben: dort wurden 2014 insgesamt 37 Suizidfälle registriert.
Im Laufe des Jahres 2014 wurden insgesamt 138 Indios ermordet, im Vorjahr waren es 97. Besorgniserregend ist auch das Ausmaß der Kindersterblichkeit. Insgesamt starben 785 Kinder im Alter zwischen 0 und 5 Jahren. Im Jahr 2013 dokumentierte der CIMI den Tod von insgesamt 693 Kindern im ganzen Land. Unter dem Volk der Xavante (Mato Grosso) starben im Jahr 2014 die meisten Kinder: insgesamt 116. (CE) (Fides, 23/06/2015)


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