ASIEN/HEILIGES LAND - Am Rande der Wiedereröffnung des Benediktinerklosters in Tabgha kommt es zu Protesten

Montag, 22 Juni 2015

Tabgha (Fides) – Tausende Christen aus Galiläa versammelten sich am gestrigen 21 Juni vor dem Benediktinerkloster in Tabgha, auf das am vergangenen Donnerstag ein Brandanschlag verübt wurde (vgl. Fides 18 e 19/6/2015). Eigentlich sollte es eine stille Gebetsveranstaltung am Rande der Wiedereröffnung der Kirche für den Sonntagsgottesdienst. Doch die Versammlung verwandelte sich in eine Protestkundgebung, nachdem Hunderte Jugendliche Straßenblockaden errichteten und mit Kreuzen und Fahnen in den Vatikanfarben (Gelb und Weiß) aufstellten.
Den Gottesdienst zelebrierte der emeritierte Patriarch des lateinischen Patriarchats Jerusalem, Michel Sabbah. Wie die Medien des Catholic Studies and Media Center berichteten verurteilten zahlreiche hochrangige Diplomaten den Brandanschlag und forderten rasche Ermittlungen. Anwesend war auch der stellvertretende US-amerikanische Botschafter in Israel, William Grant, während die Benediktinermönche des Klosters drusische und muslimische Delegationen empfingen, die nach dem Anschlag öffentlich die eigene Verbundenheit kundtun wollten.
Die Täter konnten unterdessen noch nicht identifiziert werden. Nach dem Attentat wurden an den Wänden hebräische Schriftzüge gefunden, die einen Ausschnitt aus einem Gebet wiedergeben, das praktizierende Juden drei Mal am Tag beten sollen, um damit von Gott die Vernichtung von Götzen und Heiden zu erflehen.
Die Modalitäten des Anschlags auf das Kloster in Tabgha sind ähnlich wie bei zahlreichen con jüdischen Siedlern verübten Schändungen an christlichen Klöstern, Kirchen und Friedhöfen seit Februar 2012. (GV) (Fides 22/6/2015).


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