AFRIKA/MADAGASKAR - Neue Mehrheitsverhältnisse im Parlament könnten zur Bildung einer neuen Regierung führen

Dienstag, 16 Juni 2015

Antananarivo (Fides) - “Die Abgeordneten suchen nach einem Ausweg aus der institutionellen Krise, nachdem das Hohe Gericht am 13. Juni den Antrag auf Amtsenthebung des Präsidenten, die am 26. Mai im Parlament gebilligt wurde, abgelehnt hat (vgl. Fides 27/5/2015)”, so Pfarrer Luca Treglia, Direktor von Radio Don Bosco in Madagaskar zum Fidesdienst.
“Es entsteht der Eindruck, dass eine Vereinbarung gefunden wird, damit es keine vorgezogenen Wahlen geben muss. Das Hohe Gericht hat einen möglichen Weg aufgezeigt, denn es hat zwar die Amtsenthebung des Präsidenten abgelehnt, aber darauf hingewiesen, dass der Antrag von einer Mehrheit gebilligt wurde und der Präsident deshalb keine Mehrheit mehr hat”, so Pfarrer Luca. “Was geschehen könnte, ist dass diejenigen, die für die Amtsenthebung gestimmt haben, nun einen neuen Premierminister fordern, denn das Hohe Gericht hat praktisch darauf hingewiesen, dass es eine neue Mehrheit im Parlament gibt, die einen neuen Ministerpräsidenten wählen könnte, der dann mit dem Präsidenten zusammenarbeiten muss”.
“Die Bürger betrachten die Krise mit gewisser Sorge, denn sie wollen nicht, dass das Land erneut in einer Krise stürzt, wie es bereits in den Jahren von 2009 bis 2014 geschah, und deren Auswirkungen immer noch zu spüren sind”, so Pfarrer Luca. (L.M.) (Fides 16/6/2015)


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