ASIEN/INDIEN - Hinduistische Extremisten zerstören Kreuze und bedrohen Schwestern: Antichristliche Gewalt in Westindien

Donnerstag, 27 Januar 2005

Mumbai (Fidesdienst) - Hinduistische Extremisten verübten in Westindien erneut antichristliche Gewalt: Zielscheibe war ein Kloster der Karmelitinnen von der hl. Theresa in Ambernath in der Nähe von Mumbai, der Hauptstadt des indischen Unionsstaates Maharashtra. Wie es in einer Verlautbarung der indischen Bischofskonferenz heißt, die dem Fidesdienst vorliegt, kam es am Morgen des 23. Januar zu einem Überfall hinduistischer Extremisten auf das Kloster, bei dem diese mehrere Kreuze zerstörten und andere Schäden verursachten und die Wände mit Drohungen besprühten, die besagten: „Heute war es das Kreuz, das nächste Mal werden es eure Köpfe sein“ oder „Verschwindet oder ihr seid vor uns nicht sicher“.
Die Schwestern, wurden nach Aussage einer Mitschwester, die noch unter Schock steht, auch mündlich aufgefordert, die Gegend zu verlassen. Die Oberin des Karmelitinnen-Klosters, Schwester Dian, sagte: „Die Mitschwestern haben Geräusche gehört und dann die Männer gesehen und um ihr Leben gefürchtet. Es ist das erste Mal, dass wir auf diese Weise bedroht wurden. Wir wissen nicht, wer diese Verbrecher sind, doch sie sagten uns, sie seien Mitglieder einer hinduistischen Gruppe“.
In dem indischen Karmelitinnenkloster leben drei Schwestern und zwei Novizinnen. Dem Kloster ist ein Altenheim angeschlossen. Sie sind auch bei den Gläubigen der katholischen Pfarrei „Uns. lb. Frau von Fatima“, in der ihr Kloster sich befindet, sehr beliebt.
Wies Schwester Dian, die auch die Gefängnispastoral der Erzdiözese Mumbai koordiniert, bestätigt wurde die Polizei von den Schwestern umgehend benachrichtigt. Derzeit finden Ermittlungen statt und für die Zukunft sollen Maßnahmen zum Schutz vor neuen Überfällen ergriffen werden.
Heftig kritisiert wurde die Episode auch von der All India Catholic Union, in der sich katholische Laiengruppen und -verbände zusammenschließen. Die Union forderte mehr Maßnahmen zum Schutz der Christen, die „friedliebend und gastfreundlich sind und von hinduistischen Extremisten mit systematischen Einschüchterungsmaßnahmen terrorisiert werden“. Die Organisation erinnerte in diesem Zusammenhang jedoch auch daran, dass die letzten Übergriffe in der Region vor zwei Jahren stattfanden und dass die meisten Menschen hier harmonisch zusammenleben.
Der Orden der Karmelitinnen von der hl. Theresa hat 1.400 Mitglieder, die in Italien, Deutschland und Afrika tätig sind. Es handelt sich um den ältesten indischen Frauenorden, der 1866 in der indischen Erzdiözese Verapally im Unionsstaat Kerala gegründet wurde. (PA) (Fidesdienst, 27/01/2005 - 34 Zeilen, 367 Worte)


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