AMERIKA/BRASILE - „Mision de Paz“ hilft Opfern von Schlepperbanden aus Haiti bei Integration und Arbeitssuche

Mittwoch, 10 Juni 2015

Sao Paolo (Fides) – Die "Mision de Paz" der Scalabrini Missionare unter Leitung des italienischen Missionars Pater Paolo Parisi befindet sich im Zentrum von Sao Paolo (Brasilien) und ist insbesondere Anlaufstelle für Zuwanderer aus Haiti, die in Brasilien leben. Das Zentrum hilft Zuwanderern, die neu im Land ankommen bei der Arbeitssuche und Integration. An die Mission wenden sich zahlreiche Unternehmen (insbesondere in der Lebensmittelindustrie) auf der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften.
Das verheerende Erdbeben in Haiti des Jahres 2010 führte zu einem Anstieg der haitianischen Zuwanderer: seither kamen mindestens 50.000 Haitianer nach Brasilien, wobei viele Opfer von Schlepperbanden wurden und hohe Summen bezahlen mussten, um schließlich als illegale Migranten einzureisen.
“Vor drei Jahren haben wir mit dem Hilfsprogramm für haitianische Zuwanderer begonnen”, so Pater Parisi, “und Portugiesischkurse, medizinische Versorgung und Rechtsbeistand bei der Legalisierung auf den Weg gebracht… Damit tun wir das, was eigentlich die Regierung tun sollte. Wir haben die zuständigen Behörden um Unterstützung gebeten, weil die Zahl der Zuwanderer steigt, doch wir haben keine Antwort erhalten.
Die zuständigen Regierungstellen in Brasilien prüfen unterdessen neue Zuwanderungsgesetze. Die in Brasilien bisher geltenden Gesetze sind äußerst restriktiv. Bei rund 200 Millionen Einwohnern im Land machen Zuwanderer nur 0,3% der Bevölkerung aus. Weltweit liegt der Durchschnitt bei rund 3%. Wie aus jüngsten statistischen Daten (Dezember 2014) hervorgeht, ist Sao Paolo die Stadt mit den meisten Migranten: zwischen 360.000 und 600.000 sollen hier leben. (CE) (Fides, 10/06/2015)


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