ASIEN/OSTTIMOR - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: “Der Same des Glaubens keimt in unseren jungen Menschen”

Mittwoch, 10 Juni 2015

Dili (Fides) – “In den jungen Menschen keimt der Same des Glaubens. Die Menschen vertrauen auf die Kirche und sind fasziniert von der Botschaft Christi. An unseren beiden Priesterseminaren bilden wir derzeit 120 Seminaristen aus und 250 Schüler besuchen unseren Kleinen Seminare. Wenn man die Bewerber aus allen drei Diözesen zusammenzählt, die sich an unseren Seminaren anmelden wollen, sind es über 500 pro Jahr. Doch wir können nicht alle zulassen, denn die Strukturen sind zu klein. Viele schließen sich religiösen Orden an, wie zum Beispiel Salesianer von Don Bosco, Jesuiten, Franziskaner, Karmelitaner: bei allen Orden gibt es sehr viele Seminaristen. Diese Blüte der Berufungen überrascht uns und wir tragen dafür Verantwortung. Die Evangelisierung findet in Osttimor in den Familien statt, die das Licht des Glaubens weitergeben“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Osttimor, Pfarrer Mouzinho Pereira Lopez im Gespräch mit Fides.
“Osttimor, steht was den Anteil der Katholiken unter der Bevölkerung anbelangt, an erster Stelle in Asien: 96% der Einwohner sind Katholiken. Wir haben eine lange Tradition, die uns hilft. Doch nach der Unabhängigkeit im Jahr 2002, haben wir festgestellt, dass dieser Glaube etwas ‘oberflächlich’ ist und nicht sehr in die Tiefe geht. Dazu konnte es kommen, weil die Insel zu Indonesien gehörte, und die Angabe der Religionszugehörigkeit obligatorisch war, da man sonnst als Kommunist und damit als Feind der Nation qualifiziert wurde. Heute fördert die Kirche die Bildungsarbeit, damit ein neues Bewusststein entsteht und alle den Glauben im eigenen Leben umsetzen können“, so Pfarrer Pereira Lopez weiter.
Es treffe aber auch zu, “dass Konsumdenken, Globalisierung und neue Technologien vor allem auf junge Menschen Einfluss nehmen und westliche Kulturmodelle eingeführt”, so der Nationaldirektor.
Osttimor ist ein sehr junges Land: 75%der Menschen sind unter 30 Jahre alt, fast die Hälfte der Einwohner sind Kinder. Kinderreiche Familien sind keine Seltenheit: “Arbeitslosigkeit und Armut sind ein Problem”, so der katholische Geistliche, “doch die Menschen vertrauen auf die Kirche, denn sie hat dem Land in vielen schwierigen Momenten geholfen. Der Stimme der Kirche wird auch heute in der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft gehör geschenkt, in allen Bereichen des Lebens. Die Menschen sind zuversichtlich, dass die Kirche die Entwicklung insbesondere auch durch Bildung fördern kann”. (PA) (Fides 10/6/2015)


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