AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Zivilgesellschaft nach dschihadistischen Massakern in Beni: “Die Welt muss eingreifen ”

Dienstag, 9 Juni 2015

Kinshasa (Fides) – Seit vergangenem Oktober wurden in der Umgebung von Beni (Nord Kivu) mindestens 430 Menschen verheerender Massaker. Dafür machen Vertreter der Zivilgesellschaft bei einer Pressekonferenz am gestrigen 8. Juni Kinshasa dschihadistische Kämpfer verantwortlich. Bereits im Mai hatte die Bischofskonferenz ähnliche Vermutungen geäußert (vgl. Fides 26/5/2015). Nach Angaben der Vertreter der Zivilgesellschaft handeln die Dischhadisten ähnlich wie Boko Haram in Nigeria oder Shabaab-Milizen in Somalia. Ziel sei „ein System des Terrors und der Säuberung unter der Zivilgesellschaft” und “die Vertreibung der Menschen aus bestimmten Gebieten, damit diese besetzt werden können und mit dem Abbau von Bodenschätzen begonnen werden kann. Außerdem sollen dort Basislager für die terroristische Ausbildung angesiedelt werden”.
Dschihadisten aus Uganda, Kenia, Somalia, Tansania, Ruanda, dem Sudan, Burundi, Zentralafrika und dem Kongo agieren gemeinsam unter dem Namen ADF-NALU (eine ursprünglich ugandische Rebellengruppe), die sich heute auch Muslim Defense International (MDI) nennt.
“Im äußersten Norden von Beni, im Virunga-Park und entlang der Ufer des Semuliki-Flusses, wurden bis vor kurzem Terroristen ausgebildet”, heißt es in einer Verlautbarung. „Ihre handgemachten Bomben verursachten mindestens vier Explosionen in den ersten drei Monaten des Jahres 2014, die viele Opfer in Beni forderten”.
Mehrer Ausbildungscamps von Dschihadisten, die sich Madina, Canada, Issa, Makoyova, Makembi, Tsutsubo, Abia Kambi Ya Miba oder Kambi Ya Chui nennen, konnten von den kongolesischen Armee aufgelöst werden. Die Vertreter der Zivilgesellschaft in Nordkivu fordert ein dringendes Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft zum Schutz einer Ausdehnung des Phänomens auf andere Regionen. (L.M.) (Fides 9/6/2015)


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