AFRIKA/BURUNDI - Kirche verzichtet auf Wahlbeobachtung: “Wir können nicht für fehlerhafte Wahlen garantieren”

Donnerstag, 28 Mai 2015

Bujumbura (Fides) – Die katholische Kirche zieht sich aus dem Wahlprozess in Burundi zurück. “Nach einer Prüfung der Organisation der Wahlen, fordern wir als Bischöfe unsere Priester dazu auf, auf ihre Ämter in den Wahlausschüssen zu verzichten”, so der Vorsitzende der Burundischen Bischofskonferenz, Bischof Gervais Bashimiyubusa von Ngozi. Katholische Geistliche arbeiten in Wahlkommissionen in Provinzen und Gemeinden des Landes mit. „Wir können nicht für fehlerhafte Wahlen garantieren”, so Bischof Bashimiyubusa.
“Wir wissen noch nicht, wann und wie die Wahl stattfinden wird, die ursprünglich für den 5. Juni geplant war”, so einheimische Beobachter, “Nur noch zwei Parteien setzen die Wahlkampagne fort, alle anderen boykottieren die Wahl”.
Am 26. Juni sind Präsidentschaftswahlen geplant, bei denen der scheidende Präsident Pierre Nkurunziza für ein drittes Mandat kandidieren will, was gegen die Verfassung des Landes und die Vereinbarungen von Arusha verstößt mit denen eine 13järhiger Bürgerkrieg (1993-2006) beendet wurde. Dagegen hatten zahlreiche Demonstranten in den vergangenen Wochen protestiert. “Alle Oppositionsparteien, die burundische Zivilgesellschaft und die internationale Staatengemeinschaft, vertreten die Ansicht, das unter diesen Voraussetzungen nicht gewählt werden kann”, so der Beobachter, “Die Proteste gegen ein drittes Mandat des scheidenden Präsidenten halten an, sowohl in der Hauptstadt Bujumbura als auch in den Provinzen ”. “Polizei und Armee versuchten den Zugang zum Zentrum von Bujumbura zu verhindern”, so der Beobachter abschließend, “Bisher wurden mindestens 30 Demonstranten bei Ausschreitungen mit der Polizei getötet”. (L.M.) (Fides 28/5/2015)


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