AMERIKA/EL SALVADOR - Seligsprechung von Erzbischof Romero: “Symbol des Friedens, des Einklangs und der Brüderlichkeit”

Montag, 25 Mai 2015

San Salvador (Fides) – Wenn die Mörder von Erzbischof Romero “im Schatten des Vergessens und des Todes verschwunden sind, so bleibt die Erinnerung an Romero lebendig und spendet allen Entrechteten und Ausgegrenzten dieser Welt Trost”, so der Präfekt der Kongregation für die Heiligsprechungsverfahren, der am Samstag den 23. Mai der Seligsprechung von Erzbischof Oscar Arnulfo Romero Galdámez vorstand, der am 24. März 1980 “in odium fidei” (vgl. Fides 29/4/2015; 19/5/2015) ermordet wurde.
Kardinal Amato erinnerte in seiner Predigt an die Option des ermordeten Erzbischofs für die Armen: “Dabei ging es nicht um eine Ideologie, sondern um das Evangelium. Seine Nächstenliebe galt auch seinen Verfolgern, unter denen er die Umkehr zum Guten predigte, denen er trotz allem Vergebung versprach“. Erzbischof Romero habe keine Angst vor Todesdrohungen und vor der täglichen Kritik gehabt, sondern er sei einfach weiter vorangeschritten, ohne Groll auf jemanden zu haben. Deshalb sei er keine Figur der Spaltung, sondern ein “Symbol des Friedens, des Einklangs und der Brüderlichkeit. Wir dankten dem Herrn für diesen treuen Diener, der der Kirche seine Heiligkeit und den Menschen seine Güte und Milde geschenkt hat”.
Die Bischofskonferenz von El Salvador betont in ihre Botschaft zur Seligsprechung: „Der Tod von Erzbischof bewegte die ganze Welt”. Der Weg in den vergangenen 35 Jahren sei nicht einfach gewesen: “Die größte Schwierigkeit war die Manipulierung der Figur und der Botschaft des neuen Seligen”. Die Bischöfe bezeichnen Erzbischof Romero als “Mann Gottes”, und Menschen, der die Gemeinschaft suchte, und sich dem Willen Gottes vollkommen fügte. Doch er sei auch „Mann der Kirche“ gewesen und habe dabei sein Bischofsmotto “Sentire cum Ecclesia” stets in den Mittelpunkt gestellt. Immer wieder habe er betont “dass die Kirche existiert, um das Geheimnis Gottes zu verkünden und zu vergegenwärtigen”. Die Kirche, die er sich für El Salvador wünschte sollte “in vollkommener Übereinstimmung mit der lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils sein, wie sie in den Dokumenten von Medellin ausgelegt wird”.
“Seine Liebe zu den Armen und sein totales Engagement für die Förderung und den Schutz ihrer Würde als Menschen und Kinder Gottes”, habe die Option der Lateinamerikanischen Bischöfe von Puebla (1977) umgesetzt. “Erzbischof Romero wurde ermordet, weil er die Armen, nach dem Vorbild seines Meisters, Jesus von Nazareth liebte“, so die Bischöfe, „Ihnen schenkte er seine Stimme als Prophet, ihnen widmete er sein leben und verzichtete dabei auf bequeme Lösungen“. “Dies ist der Mann Gottes, den wir ab dem 23. Mai als Seligen verehren”, so die Bischöfe abschließend, “Sein Zeugnis soll uns dazu anspornen, dass wir unser Taufversprechen konsequent umsetzen. Seine Worte sollen unser christliches Leben erleuchten. Seine Fürbitte, soll Wege der Aussöhnung für und ebnen und uns helfen, alle Formen der Gewalt zu überwinden, damit das Reich des Lebens, der Gerechtigkeit, der Wahrheit, der Liebe und des Friedens zu uns kommt”. (SL) (Fides 25/5/2015)


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