AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Ärzte ohne Grenzen versorgt über 100 Vergewaltigungsopfer nach Überfall auf Kikamba

Montag, 18 Mai 2015

Bukavu (Fides) – Das medizinische Hilfswerk “Ärzte ohne Grenzen” (MSF) versorgte in Kikamba in der Region Shabunda Im Osten der Demokratischen Republik Kongo insgesamt 127 bei Übergriffen von bewaffneten Gruppen vergewaltigte Frauen.
“Am Abend des 1. Mai wurde das Dorf nach Berichten der Einwohner von Kikamba von rund 60 bewaffneten Männern überfallen. Die Angreifer haben Häuser geplündert, die Männer angegriffen und Frauen vergewaltigt. Außerdem wurden 30 Kinder in Geiselhaft genommen, die das Diebesgut auf der Flucht transportieren mussten, um danach wieder freizukommen”, so ein Sprecher. In den Tagen nach dem Überfall, wandten sich über 100 Frauen an das Zentrum des ärztlichen Hilfswerks. Die Vergewaltigungsopfer sind zwischen 14 und 70 Jahre alt. “Dies ist nicht normal: im Allgemeinen sprechen die Opfer nicht über diese Art von Misshandlung aus Angst vor der Rache der bewaffneten Gruppen oder vor der Ablehnung durch die eigene Gemeinschaft”, so der Leiter der MSF-Mission in Südkivu.
MSF hat 2010 ein Gesundheitszentrum in Kikamba eingerichtet, das für Vertriebene und Einwohner der Region eine grundlegende medizinische Versorgung gewährleisten soll. In der Region arbeitet das Hilfswerk auch mit staatlichen Krankenhäusern in Shabunda und Matili zusammen. Allein im vergangenen Jahr wurden 150.000 Patienten untersucht, davon 260 Opfer sexuelle Gewalt. (AP) (Fides 18/5/2015)


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