EUROPA/ITALIEN - Treffen der in Venezuela tätigen italienischen „Fidei donum“-Priester: „In einem tief gespaltenen sozialen Kontext heute Missionar sein“

Montag, 24 Januar 2005

Caracas (Fidesdienst) - Italienische „Fidei donum“-Priester, die in Venezuela tätig sind und dort vom CUM (Centro Unitario Missionario, Missionarisches Einheitszentrum) betreut werden, versammelten sich vom 17. bis 19. Januar in der venezolanischen Landeshauptstadt Caracas. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, die dem Fidesdienst vorliegt, fand das Treffen im Rahmen eines Besuchs der Verantwortlichen des CUM in dem südamerikanischen Land statt. Im Mittelpunkt des Treffens mit den italienischen Fidei-donum-Priestern stand die Analyse der derzeitigen sozio-politischen und kulturellen Lage im Land. Außerdem wurden die Teilnehmer des Treffens über das Plenarkonzil der katholischen Kirche in Venezuela informiert, das für die Ortskirche zu den wichtigsten kirchlichen Ereignissen gehört.
Die katholische Kirche befindet sich in einer schwierigen Phase der eigenen Geschichte, deren Gründe weit zurück reichen, wobei jedoch auch die derzeitige schwierige politische Lage ihren Teil beiträgt. Auch die italienischen Missionare sind Zeugen dieser schwierigen Zeit für Kirche und Gesellschaft und äußerten bei dem jüngsten Treffen ihre Sorgen diesbezüglich und schilderten die Schwierigkeiten des Lebens als Missionar in einem tief zerrissenen sozialen Umfeld.
Mögliche Maßnahmen mit Blick auf die derzeitige Situation und auf zukünftige Herausforderungen versucht die katholische Kirche in Venezuela im Rahmen des Plenarkonzils zu erörtern, das bereits seinem Ende zugeht. Schwerpunkte des Plenarkonzils waren: die Gemeinschaft (Entwicklung eines Sinnes für die Zusammengehörigkeit der verschiedenen Charismen, Gemeinschaftspastoral, Teilhabe und Mitverantwortlichkeit); Glaubensverkündigung (auf der Grundlage des Wortes Gottes, der Option für die Armen, der Volksreligiosität, der Inkulturation des Evangeliums, und des Missionsbewusstseins); Solidarität (gerechtes Wirtschaftssystem, Engagement für den Frieden, politische Teilhabe, Förderung des Erziehungswesens, der Familie und des Gesundheitswesens); Fortbildung der Gläubigen und der Pastoralarbeiter; Organisation (Gemeinschaftspastoral, organische Planung, Gütergemeinschaft).
Es entstand in diesen Tagen das Bild einer katholischen Kirche in Venezuela, die reich im Glauben, demütig im Geist und sicheres Zeichen der Hoffnung für das Volk sein kann. In diesem besonderen Moment braucht sie die Unterstützung und Nähe der Weltkirche. (SL) (Fidesdienst, 24/01/2005 - 32 Zeilen, 323 Worte)


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