ASIEN/SYRIEN - Anti-IS-Allianz greift Stellungen am Fluss Khabur an: christliche Geiseln könnten als “menschliche Schutzschilder” benutzt werden

Mittwoch, 13 Mai 2015

Hassakè (Fides) – Seit vier Tagen greift die US-geführte Allianz gezielt Stellungen der Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) am Ostufer des Flusses Khabur an. Wie einheimische Beobachter berichten, wird das Bündnis dabei von kurdischen Milizen unterstützt, die in jüngster Vergangenheit einige Dörfer in der Region zurückerobern konnten.
Entlang des Flusses befanden sich 30 christliche Dörfer, die in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von assyrischen und chaldäischen Flüchtlingen aus dem Irak gegründet wurden. Am vergangenen 23. Februar wurde die Region von den Dschihadisten des Islamischen Staates erobert, was zu einer Massenflucht der assyrischen Bevölkerung führte. Insgesamt 230 Christen wurden damals in Geiselhaft genommen und befinden sich weiterhin in den Händen des IS.
Wie das Assyrian Network for Human Rights berichtet, sollen die Dschihadisten im März ein Lösgeld in Höhe von 22 Millionen Dollar gefordert haben. Da die assyrische Glaubensgemeinschaft nicht in der Lage ist eine solche Summe aufzubringen, sollen die Verhandlungen unterbrochen worden und alle weiteren Versuche erneute Verhandlungen aufzunehmen gescheitert sein.
Nun vermuten Beobachter, dass die Dschihadisten die assyrischen Geiseln möglicherweise als menschliche Schutzschilder bei eventuellen Offensiven gegen ihre Stellungen einsetzten könnten. (GV) (Fides 13/5/2015).


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