AFRIKA/KENIA - Bischöfe: “Eine Regierung, die ihre Bürger nicht schützt, verliert ihre Legitimation”

Montag, 11 Mai 2015

Nairobi (Fides) - “Die Kenianer sind besorgt und verzweifelt. Die Regierung, die geschworen hat, ihre Bürger zu schützen, scheint nicht in der Lage zu sein, eine dauerhafte Lösung für die anhaltende Unsicherheit zu garantieren”, so die kenianischen Bischöfe in einer am Rande der Vollversammlung, die am vergangenen 8. Mai zu Ende ging, veröffentlichten Botschaft.
“Wir haben unsere Versammlung mit der traurigen Nachricht eröffnet, das 50 Kenianer in North Rift und anderen Teilen des Landes Opfer von Massakern wurden”, so die Bischöfe, die daran erinnern dass im November 2012 in derselben Region 42 Sicherheitsbeamte bei einem bewaffneten Anschlag getötet worden waren (vgl. Fides 13/11/2012). Vor weniger als einem Monat wurden “148 Studenten Opfer eines Terroranschlags auf die Universität Garissa geworden“ (vgl. Fides 8/4/2015), so die Bischöfe weiter. Solche Morde dürfe man nicht länger akzeptieren.
“Nach dem Massaker in North Rift wurde uns klar, dass die Situation sich zuspitzt, insbesondere nach der Entdeckung von Erdölvorkommen und anderen Bodenschätzen. Hunderte, wenn nicht Tausende Menschen starben bei den anhaltenden Konflikten…”, so die Bischöfe weiter.
Angesichts der wachsenden Unsicherheit erinnern die Bischöfe an die Verantwortlichkeit der Regierung: „Wir werden nicht aufhören, die Regierung zur Erfüllung des eigenen Mandats aufzurufen, wenn es um den von der Verfassung garantierten Schutz der eigenen Bürger geht. Eine Regierung, die nicht in der Lage ist die eigenen Bürger zu schützen, verliert ihre Legitimation”.
Die Bischöfe erinnern in diesem Zusammenhang auch an das Problem der Korruption, „das nicht nur die Wirtschaft, sondern das ganze Land lahm lebt“. Dabei fordern sie den Präsidenten auf, eine rasche, gerechte und endgültige Aufarbeitung von Korruptionsfällen auf den Weg zu bringen. Abschließend warnen die Bischöfe vor der Verbreitung selbstzerstörerische Ideologien, die die Familie gefährden. (L.M.) (Fides 11/5/2015)


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