AFRIKA/LIBERIA - Liberia Ebola-frei erklärt: Ärzte ohne Grenzen mahnt zu anhaltender Wachsamkeit

Montag, 11 Mai 2015

Monrovia (Agenzia Fides) – Am vergangenen 9. Mai 2015 wurden in Liberia seit insgesamt 42 Tagen keine neuen Ebola-Fälle gemeldet, weshalb die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Land für frei von Ebola erklärte. Doch die internationale Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) mahnt, trotz des offiziellen Endes der Ebola-Epidemie in Liberia zu Wachsamkeit, da es in den Nachbarländern Guinea und Sierra Leone immer noch Neuinfektionen gibt.
“Die liberianische Regierung und die Bevölkerung haben sich diese 42 Tage ohne Neuinfektion hart erkämpft. Das Ergebnis dieses harten Kampfes kann jedoch innerhalb eines Augenblicks ausgelöscht werden. Es ist an der Zeit das die gesundheitlichen Belange Priorität bekommen“, so der Leiter der Mission von MSF in Liberia, Cacciapuoti. Fast 200 Mitarbeiter des liberianischen Gesundheitswesens starben bei dem Versuch, Ebola einzudämmen. Die Epidemie zerstörte das ohnehin fragile Gesundheitssystem. Ärzte ohne Grenzen ist weiterhin in Liberia tätig und betreibt in Monrovia eine Kinderklinik. Gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden wird derzeit in drei Bezirken der Hauptstadt eine Masern-Impfkampagne organisiert.
In Liberia sind insgesamt 10.564 Menschen an Ebola erkrankt und 4.716 gestorben. Ärzte ohne Grenzen errichtete in Monrovia mit „ELWA 3“ das größte Ebola-Behandlungszentrum, das es je gegeben hat. Es hatte eine Kapazität von 400 Betten. Insgesamt hat Ärzte ohne Grenzen in Liberia 1.663 bestätigte Ebola-Fälle behandelt. 910 Patienten überlebten. In ganz Westafrika wurden 9.470 Personen in die Ebola-Behandlungszentren von Ärzte ohne Grenzen aufgenommen. Bei 5.170 Patienten wurde Ebola nachgewiesen, 2.553 von ihnen überlebten. In Westafrika starben insgesamt 14 Mitarbeiter von MSF durch eine Ebola-Infektion. (AP) (Fides 11/5/2015)


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