ASIEN/INDONESIEN - Nach dem Seebeben droht Tetanusgefahr: Über 60 Fälle in der indonesischen Provinz Aceh. Patienten mit offenen Wunden müssen sofort versorgt werden.

Samstag, 22 Januar 2005

Rom (Fidesdienst) - In der indonesischen Provinz Aceh, die am meisten von dem Seebeben am 26. Dezember betroffen ist, erkrankten über 60 Menschen an Tetanus. Zur Übertragung dieser gefährlichen Krankheit, die in einigen Fällen auch zum Tod führt, kommt es durch offene Wunden. Große Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit und der Kontakt mit Tieren oder verschmutzter Erde erhöhen das Ansteckungsrisiko. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich drei Wochen.
Über 60 Fälle wurden seit der Flutkatastrophe im staatlichen Krankenhaus der Provinz in Band Aceh und in den Gesundheitszentren in Meulaboh und Sigli behandelt.
„Es handelt sich dabei um die gefährlichste Krankheit, die in den von dem Seebeben betroffenen Gebieten aufgetaucht ist“, so der verantwortliche Arzt der Projekte der Ärzteorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ (Medecins sans Frontieres, MSF) in Aceh. „Diese Krankheit hat eine sehr hohe Sterblichkeitsrate, die bei etwa 25% liegt und in der Region sind leider nur sehr wenige Menschen gegen Tetanus geimpft. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Menschen mit offenen Wunden sofort versorgt werden“.
Nachdem eine steigende Zahl von Tetanusfällen in Aceh diagnostiziert wurde, brachte MSF Präventionsprogramme in Banda Aceh auf den Weg. Eine mobile Klinik mit einem Arzt und zwei Krankenpflegern versorgen und beraten die Menschen in den beiden am meisten von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten. Die Mitarbeiter der Klinik verteilten auch 500 Paar Gummistiefel und 1.500 Paar Gummihandschuhe unter den Menschen, die im Schlamm und im Schutt graben. Die Bevölkerung der betroffenen Gebiete wird auch über Lautsprecher über die Gefahr der Tetanusinfektion und mögliche Vorbeugungsmaßnahmen informiert. (AP) (Fidesdienst, 22/01/2005 - 23 Zeilen, 265 Worte)


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