AMERIKA/BRASILE - CIMI zum Mord an einem weiteren Indio-Anführer: “Morde dienen der Einschüchterung”

Mittwoch, 29 April 2015

Maranhão - (Fides) – Am vergangenen Sonntag, den 16. April wurde der Wachmann Eusebio (42) aus der Indiogemeinde Ka'apor (Alto Turiaçu, Maranhão, Brasilien) mit einem Schuss in den Rücken ermordet. Er war auf dem Rückweg von Jumu'e Ha Renda Keruhu und saß als Beifahrer auf einem Motorrad, als die beiden Motorradfahrer gegen 18.30 Uhr von zwei vermummte Männer angehalten wurden, die dann den tödlichen Schuss auf Eusébio abgaben.
Wie aus einer Verlautbarung des Indio-Missionaratets CIMI hervorgeht, sollen Augenzeugen den Täter als einen Holzfäller aus der Gemeinde Centro do Guilherme identifizeirt haben. Tatmotiv sollen die Kontroll- und Wachmaßnahmen sein, die seit 2013 von der Indiogemeinde Ka'apor auf den Weg gebracht wurden. Eusebio hatte sich aktiv gegen die illegale Rodung in der Region eingesetzt.
Unterdessen soll der Sohn des ermordeteten von einem Holzfäller bedroht worden sein, der ihm mitteilte, dass es zu weiteren Morden unter den Anhängern der Ka'apor kommen könnte.
Die Gewalt gegen Indios hat nach dem Ablauf der Saison für die legale Waldrodung in den vergangenen Monaten zugenommen. "Wir haben einen Teil der Region abgeriegelt und kontrollieren den Zugang zu acht Dörfern, damit die Holzfäller nicht zurückkehren. Doch es kommt seither zu zahlreichen Motorraddiebstählen und Aggressionen”, so ein Vertreter der Ka'apor. "Morddrohungen erhalten wir kontinuierlich seit langer Zeit. Mit den Morden will man uns einschüchtern… wir wissen nicht was wir dagegen tun können, denn es gibt für uns keinen Schutz. Der Staat tut nichts".
Madalena Borges von Indiomissionsrat in der Region Maranhão beklagt unterdessen Abwesenheit und Unterlassungen der öffentlichen Behörden, die die Beschwerden im Zusammenhang mit den in den von Indios bewohnten Gebieten verursachten Umweltschäden nicht berücksichtigen. (CE) (Fides, 29/04/2015)


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