ASIEN/MALAYSIA - Nach der Demolierung eines Kreuzes bringt die Regierung Ermittlungen auf den Weg

Freitag, 24 April 2015

Kuala Lumpur (Fides) – Die malaiische Regierung fordert Ermittlung im Zusammenhang mit der Demolierung eines Kreuzes am Rande einer muslimischen Demonstration. Die Demonstranten hatten die Mitglieder der kleinen protestantischen Gemeinde im Stadtviertel Taman Medan (Kuala Lumpur) aufgefordert, das Kreuz vom Dach der Kirche abzunehmen. Nach Angaben des Regierungschefs Najib Razak sollen die Demonstranten wegen Aufruhr strafrechtlich verfolgt werden.
Am Sonntag, den 19. Aprile, forderten rund 50 muslimische Demonstranten bei einer Kundgebung die Demolierung des Kreuzes, da es sich dabei um eines der “zentralen Symbole des Christentums” handle, was eine „Herausforderung für den Islam” sei und den Glauben junger Menschen möglicherweise „beeinträchtigen“ könnte.
Wie aus ersten polizeilichen Ermittlungen hervorgeht, soll sich unter den Anführern der Proteste auch der Bruder eines Generalinspektors der Polizei befunden haben: “Wir werden die Untersuchungen furchtlos und ohne Begünstigungen durchführen”, so einer der für die Ermittlungen zuständigen Polizeibeamten.
Unterdessen übt Pastor Datuk Jerry Dusing von der evangelischen Kirche in Borneo Kritik an den angekündigten rechtlichen Schritten : “Es ist kontraproduktiv, wenn rechtliche schritte gegen die Demonstranten unternommen werden, die ganz offensichtlich unwissend sind. Eine solche Demütigung ruft weiteren Hass hervor… Wir sind überzeugt, dass wenn die Demonstranten die wahre Bedeutung des Kreuzes kennen würden, darin ein Symbol der Liebe und Barmherzigkeit Gottes erkennen. Das Kreuz Gottes ist für niemanden eine Herausforderung… Deshalb muss unserer Meinung nach eine bessere Verständigung zwischen den Bürgern des Landes gefördert werden. Wir sind zuversichtlich, dass der Dialog zu mehr sozialem und religiösem Frieden in Malaysia beitragen kann. (PA) (Agenzia Fides 24/4/2015)


Teilen: