ASIEN/NEPAL - Ordensleute und Nichtregierungsorganisationen weisen auf die Verschleppung und Zwangsrekrutierung von Kindern hin

Freitag, 21 Januar 2005

Katmandu (Fidesdienst) - Kurz vor dem Besuch der UN-Menschenrechtshochkommissarin, Louise Arbour, am 26. Januar warnen die Salesianer von Don Bosco zusammen mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen in Nepal vor der Zwangsrekrutierung von Kindern durch maoistische Rebellengruppen. „Rund 750 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Katmandu leben die Kinder in der Umgebung von Simikot in der Angst davor, dass die Rebellen, die seit 1996 gegen die Regierung kämpfen, in ihr Dorf kommen und sie ihren Eltern wegnehmen könnten, um sie in den Reihen der Rebellen kämpfen zu lassen“, so die Nachrichtenagentur der Salesianer von Don Bosco ANS. Die Rebellen, in deren Reihen rund 10.000 bis 15.000 Soldaten kämpfen, agieren im ganzen Land und kontrollieren ganze Regionen Nepals. Sie wollen die nepalesische parlamentarische Monarchie stürzen und eine kommunistische Republik gründen. Bei dem Bürgerkrieg, der seit über neun Jahren im Land herrscht starben bisher über 10.000 Menschen.
Nach Angaben der nepalesischen Menschenrechtsorganisation INSEC wurden 268 Kinder im Alter unter 17 Jahren zwangsrekrutiert und müssen in den Reihen der maoistischen Truppen kämpfen. Viele Kinder sollen bei Gefechten ums Leben gekommen sein.
In Simikot sollen nach Angaben der Organisation zahlreiche Kinder um den Schutz der Regierung ersuchen. Die Kleinstadt ist der einzige Ort in der Region, der sich noch in den Händen der Zentralregierung befindet. Viele junge Menschen verlassen ihre Heimatdörfer und fliehen über unwegsame Bergpfade auf der Suche nach Zuflucht in die Stadt. Viele Familien werden von der plötzlichen Ankunft der Rebellen und der Entführung ihrer Kinder überrascht.
Seit die maoistischen Rebellen Anfang 2004 mit einer Rekrutierungskampagne unter dem Motto „Zieh deine Schuhe an, nimm das Gewehr und bereite dich auf den Krieg vor“ begannen, ist Zahl der Kindersoldaten in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten gestiegen, wodurch vielen Familien unsägliches Leid zugefügt wird. (PA) (Fidesdienst, 21/01/2005 - 26 Zeilen, 300 Worte)


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