AFRIKA - Im Jahr 2004 nahm die Zahl der Poliomyelitis-Fälle weltweit um ein Drittel zu. Afrikanische Gesundheitsminister wollen umfassendere Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit durchführen, von der allein in Afrika 1.037 Kinder betroffen sind

Freitag, 21 Januar 2005

Rom (Fidesdienst) - Weltweit nahm die Zahl der Poliomyelitis-Erkrankungen (Kinderlähmung) um im vergangenen Jahr um etwa ein Drittel zu. 2004 gab es insgesamt 1.185 neue Krankheitsfälle im Vergleich zu insgesamt 784 im Jahr 2003. Die meisten Neuerkrankungen gab es in Afrika und insbesondere in Nigeria, wo Poliomyelitis noch als endemisch gilt, gefolgt von Indien (129 Fälle im Jahr 2004), Pakistan (46), Niger (25), Afghanistan (4) und Ägypten (1).
Trotz einer Verbreitung des Poliomyelitis-Virus im Sudan und einem kürzlich in Saudi-Arabien gemeldeten fall, zeigen sich die Gesundheitsminister optimistisch, was die Möglichkeiten der Bekämpfung und die Einhaltung der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegten Ziele bei der Eindämmung von Poliomyelitis anbelangt.
Zur Bekämpfung des Poliovirus in Afrika sollen im Laufe des Jahres 2005 eine Reihe von Impfkampagnen in 25 Ländern durchgeführt werden. Außerdem soll das Kontrollsystem ausgebaut werden. In Afrika hat sich die Zahl der an Kinderlähmung erkrankten Kinder im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppelt. Insgesamt erkrankten hier 1.037 Kinder (85% aller Neuerkrankungen weltweit). Die Zahl der Poliomyelitis-Fälle stieg vor allem nach der Abschaffung der Impfungen in einigen Regionen Nigerias. Vertreter der Gesundheitsministerien in Cote d’Ivoire, Sudan, Burkina Faso, der Zentralafrikanischen Republik, Tschad, Ägypten und Niger planen mindestens fünf Impfkampagnen in den eigenen Ländern.
Seit Beginn der gestarteten 1988 weltweiten Initiative zur Bekämpfung des Virus konnte die Zahl der Poliomyelitis-Erkrankungen weltweit um 99% reduziert werden. (AP) (21/01/2005 - 25 Zeilen, 254 Worte)


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