AFRIKA/GHANA - Die Krise in der Region, gemeinsame Agrarpolitik und Stromversorgung standen im Mittelpunkt des Gipfels der Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Staaten

Donnerstag, 20 Januar 2005

Rom (Fidesdienst) - Am heutigen 20. Januar ging in Accra (Ghana) der Gipfel der Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Staaten (CEDEAO/ECOWS) zu Ende. Bei dem Gipfeltreffen wählten die Vertreter der 15 Mitgliedsstaaten den nigerischen Präsident Mamadou Tandja in das Amt des Präsidenten der Wirtschaftsgemeinschaft.
Tadja folgt in diesem Amt dem ghanischen Präsidenten John Kufuor, der das Amt an der Spitze der CEDEAO zwei Amtszeiten lang innehatte. Im Mittelpunkt der Beratungen der Staatchefs stand die Krise in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste). Die Mitglieder der CEDEAO bekräftigten ihre Zustimmung zu den Beschlüssen des UN-Sicherheitsrates und der Afrikanischen Union im Zusammenhang mit der Wiederherstellung des Friedens in Cote d’Ivoire auf der Grundlage des Friedensabkommens von Marcoussis (Frankreich) vom Januar 2003 und der weiteren Friedensverträge „Accra III“, die im Sommer 2004 unterzeichnet wurden. Beide Vereinbarungen sehen die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit, die Entwaffnung der beteiligten Parteien, eine Verfassungsreform und die Durchführung allgemeiner Wahlen im Jahr 2005 vor.
Die CEDEAO will auch Maßnahmen zur Förderung der Sicherheit in Guinea Bissau unterstützen, um dort die Organisation der für Mai dieses Jahres vorgesehenen Wahlen.
Zu den Themen des wirtschaftlichen Bereichs, mit denen sich die Gipfelteilnehmer befassten, gehören die Planung einer gemeinsamen Agrarpolitik zur Gewährleistung der nachhaltigen Lebensmittelsicherheit in den Mitgliedsstaaten und die rationelle Nutzung der Ressourcen der Region. Außerdem standen die Liberalisierung des Luftverkehrs und die Schaffung einer gemeinsamen Währung in den 15 Mitgliedsstaaten auf der Tagesordnung.
Die Wirtschaftsgemeinschaft der Westeuropäischen Staaten hat ihren Sitz in Abuja (Nigeria). Der CEDEAO gehören 8 frankophone Länder (Benin, Burkina Faso, Cote d’Ivoire, Guinea, Mali, Niger, Senegal und Togo), 5 anglophone Ländern (Gamiba, Ghana, Liberia, Nigeria und Sierra Leone) und zwei portugiesischsprachige Länder (Kap Verde und Guinea Bissau) an.
Mauretanien, das zu den Gründerstaaten gehörte, trat 2000 aus der Wirtschaftsgemeinschaft aus. Die Organisation wurde vor 30 Jahren gegründet. Zu ihren Zielen gehört die Förderung von Frieden, Stabilität und wirtschaftlicher Integration der westafrikanischen Staaten. (LM) (Fidesdienst, 20/01/2005 - 30 Zeilen, 329 Worte)


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