ASIEN/SINGAPUR - Missionar würdigt Lee Kuan Yew als “Mann des Dialogs und des harmonischen Zusammenlebens der Religionen”

Dienstag, 24 März 2015

Singapur (Fides) – “Lee Kuan Yew ist es gelungen ein Land zu gründen, das beispielhaft für das friedliche Zusammenleben der Religionen ist und in dem es wahre Religionsfreiheit gibt. Nach den Rassenaufständen im Jahr 1969 war das harmonische Zusammenleben zwischen Ethnien und Religionen das Leitmotiv seiner Staatspolitik”, so Pater Joseph de Dinechin von der Gesellschaft für die Außenmissionen in Paris (MEP), der in Singapur lebt und arbeitet zum Tod des Gründers des modernen Stadtstaates Lee Kwan Yew am 23. Märzo 2015. Lee Kuan Yew machte aus einer kleinen Fischersiedlung eine der reichsten Metropolen der Welt. Er war von 1959 bis 1990 Premierminister der Republik Singapore.
“Lee Kuan Yew war offizell Agnostiker und er war gleichsam ein sehr pragmatischer Mensch: er wusste, dass Religiösität ein wesentlicher Bestandteil der Menschlickeit ist und dass Religionen einen positiven Beitrag zur Gesellschaft lesiten. In seiner Vorstellung sollten verschiedene Religionen sich frei entwickeln, da sie sich damit nicht gegen das Gemeinwohl der Gesellschaft wenden”, so der französische Missionar weiter.
Diese Vorstellung wurde auch durch die Wohnungspolitik des Development Board House (HDB) umgesetzt, die die soziale und religiöse Vielfalt förderte:“Christen, Muslime, Hindus, Taoisten, und Buddhisten sollten eine echte Freundschaft pflegen. In Singapur nimmt die Regierung am interreligiösen Dialog teil, den sie fördert und koordiniert”, so der Missionar.
Katholiken machen nur rund 6% der Bevölkerung aus, doch „sie leisten einen wichtigen Beitrag im Berich des Bildungs- und Sozialwesens. Die Kinder von Lee Kuan Yew, darunter auch der heutige Premierminister Lee Hsien Loong wurden an katholischen Schulen ausgebildet. Die Kirche engagiert sich frei und leidenschaftlich für die Verkündigung des Evangeliums“, so P. Dinechin,“Zwar gab es auch Uneinigkeit zwischen der katholischen Kirche und der Regierungspartei von Lee Kuan Yew…, doch der Dialog war stehts offen, direkt und respektvoll. Die Regierung berät isch regelmäßig mit Religionsvertretern, darunter der Erzbischof und der Dialog ist fruchtbar”.
“In einem Moment, in denen es in vielen Ländern heftige Spannungen gibt, könnte das Modell des harmonischen Zusammenlebens der Religionen im Dienst des Gemeinwohls, das Lee Kuan Yew in Singapur eingeführt hat für viele ein wichtiges Vorbild sein: wir verabschieden uns von einem großen und begeisterten Staatsmann”. (PA) (Fides 24/3/2015)


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