ASIEN/SRI LANKA - Internationale Organisation für Migrationen will in Sri Lanka die „unsichtbaren Wunden“ heilen, die die Flutkatastrophe hinterlassen hat

Mittwoch, 19 Januar 2005

Colombo (Fidesdienst) - Im Rahmen der von der Internationalen Organisation für Migration (OIM) in Sri Lanka durchgeführten Mission soll vor allem der Bedarf an psychologischer Betreuung für die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen geprüft werden. Die Mission in Sri Lanka ist Teil eines umfassenden Hilfsprogramms der OIM in Südostasien, wo die internationale Organisation auch bereits vor der Tsunami-Katastrophe tätig war.
„Nach den ersten Nothilfeprogrammen beginnen die unsichtbaren Wunden der Traumata zu schmerzen. Nachdem die Menschen zunächst mit Lebensmitteln, Unterkünften und ärztlicher Betreuung versorg wurden, werden diese unsichtbaren Wunden das Leben der von der Flutkatastrophe betroffenen Gemeinden und Dörfer bestimmen“, so der im Auftrag der OIM als Psychotherapeut tätige Dr. Natale Losi gegenüber dem Fidesdienst. „Zur Überwindung der Traumata muss man sich mit einer ganz besonderen Art der Verwundbarkeit beschäftigen. Dazu ist nachhaltige psycho-soziale Betreuung notwendig, die verhindert, dass die Auswirkungen dieser Traumata auch auf den zukünftigen Generationen Lasten“.
Traumata im Zusammenhang mit Naturkatastrophen ähneln oft den psychologischen Auswirkungen von Konflikten. In solchen Situationen war das OIM zum Beispiel in Kambodscha und auf dem Balkan in der Vergangenheit erfolgreich tätig. Die psychologische Betreuung bei Opfern von Naturkatastrophen weisen jedoch auch Besonderheiten auf: es gibt keinen greifbaren „Feind“, der identifiziert werden kann, deshalb müssen vor allem Tod und Trauer verarbeitet werden. Nach Ansicht der OIM sind religiöse und nichtreligiöse Führungspersönlichkeiten in diesem Zusammenhang eine wertvolle Unterstützung auf der Suche nach wirksamen Antworten. (PA) (Fidesdienst 19/01/2005 - 23 Zeilen, 246 Worte)


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